Vereinspauschale:Lob und Kritik an Sportförderung

Lesezeit: 2 Min.

Der Freistaat Bayern fördert den Sportbetrieb im Landkreis München wie bei den Riemerlinger Haien mit mehr als 800 000 Euro im Jahr. (Foto: Claus Schunk)

Mehr als 800 000 Euro gibt der Freistaat heuer an Vereine im Landkreis München – nach Ansicht der CSU eine wichtige Unterstützung, für die Grünen zu wenig.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Die Sport- und Schützenvereine im Landkreis München erhalten in diesem Jahr Fördermittel durch den Freistaat Bayern in Höhe von 811 000 Euro. Gewährt werden die Zuschüsse im Rahmen der sogenannten Vereinspauschale, mit der die Staatsregierung die Vereine bei der Aufrechterhaltung des Sportbetriebs unterstützt. Allerdings gehen vor allem bei den Landtagsabgeordneten von CSU und Grünen aus dem Landkreis München die Meinungen darüber auseinander, ob die Vereinspauschale allein und in ihrer bestehenden Form genügt, um den Breitensport ausreichend zu fördern.

In seinem Doppelhaushalt für die Jahre 2024 und 2025 hat der bayerische Landtag beschlossen, künftig pro Jahr etwas mehr als 33 Millionen Euro über die Vereinspauschale an die Sport- und Schützenvereine im gesamten Freistaat auszuschütten. Mit mehr als 800 000 Euro erhält der Landkreis die zweithöchste Fördersumme; der größte Betrag geht mit mehr als 2,6 Millionen Euro an die Landeshauptstadt.

Für den Kirchheimer CSU-Landtagsabgeordneten Maximilian Böltl, der als Mitglied des Haushaltsausschusses im Landtag die Förderungen mit auf den Weg gebracht hat, ist die Vereinspauschale eine notwendige und sinnvolle Unterstützung der Vereine. Mit dieser Maßnahme werde den Sport- und Schützenvereinen unbürokratisch und flächendeckend geholfen, so Böltl. „Unsere Vereine sind das Herzstück unserer Gesellschaft.“

Auch der Oberschleißheimer Grünen-Abgeordnete Markus Büchler bezeichnet die Fördermaßnahme als „absolut lebensnotwendig“ für die Vereine, erkennt aber auch Verbesserungsbedarf. Zwar orientiert sich die Höhe der Pauschale in erster Linie an der Zahl der Mitglieder eines Vereins – gefördert werden Klubs mit mindestens 500 eingetragenen Sportlerinnen und Sportlern –, aber auch Faktoren wie Trainer mit Trainerschein werden berücksichtigt. Büchler fordert, dass dabei nicht nur Übungsleiter mit C-Scheinen, sondern auch Vorstufen-Übungsleiter einberechnet werden sollten. „Denn was hilft der Zuschuss, wenn die Suche nach ehrenamtlichen Trainern immer schwieriger wird?“

„Nur die Pauschale reicht hier nicht“, finden die Grünen

Seine Fraktionskollegin Claudia Köhler aus Unterhaching, die wie Böltl dem Haushaltsausschuss angehört, plädiert zudem für Bürokratieabbau. Auch müssten in den Kommunen „passende Trainingsmöglichkeiten“ geschaffen werden. „Vielerorts fehlen Gebäude und Sportplätze oder Nutzungszeiten in gemeinsamen Hallen und Plätzen fürs Training“, so Köhler. „Nur die Pauschale reicht hier nicht.“

Dem widerspricht die Unterhachinger CSU-Landtagsabgeordnete Kerstin Schreyer. „Mit der Vereinspauschale entlasten wir unsere Sport- und Schützenvereine und stärken das Ehrenamt im Sport. Ohne unsere größtenteils von Ehrenamtlichen geführten und organisierten Sportvereine würde eine tragende Stütze in unserer Gesellschaft fehlen.“

Insgesamt liegt die Förderung für die Sport- und Schützenvereine im Landkreis München in diesem Jahr etwa 350 000 Euro unter jener aus dem Vorjahr. Allerdings war die Vereinspauschale im Jahr 2023 mit einem Energiekostenzuschuss verbunden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAltwerden in der Politik
:Zeit zu gehen?

Auch Kommunalpolitikern fällt es oft schwer, loszulassen. In Stadt- und Gemeinderäten sitzen etliche, die über 80 sind. Die SZ hat ein paar von ihnen gefragt, was sie hält und wann für sie der Punkt erreicht ist, aufzuhören.

Protokolle von Stefan Galler, Bernhard Lohr, Udo Watter, Sabine Wejsada

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: