Süddeutsche Zeitung

Sauerlach:CSU-Mann Zellner verlässt Rathaus

Bürgermeisterkandidat kündigt nach Niederlage als Bauamtsleiter.

Nach mehr als 35 Jahren kehrt Hubert Zellner dem Sauerlacher Rathaus den Rücken. Der aktuelle Bauamtsleiter, der als CSU-Kandidat bei der Bürgermeisterwahl gegen Barbara Bogner von der Unabhängigen Bürgervereinigung verlor, hat seine Kündigung eingereicht. Im Herbst werde er das Rathaus verlassen, sagt Zellner. Der genaue Termin sei noch nicht fix. Sein neuer Job sei erneut in einer Gemeindeverwaltung, wieder im Baubereich, aber nicht im Landkreis München, sagt der 50-Jährige, der weiter nicht ins Detail gehen will. Nur so viel: "Ich habe letztes Jahr beschlossen, mich beruflich zu verändern." Nachdem ihm der erhoffte Bürgermeisterposten verwehrt geblieben ist, werde er nun einen neuen Weg einschlagen. Die Gemeinde sucht bereits einen Nachfolger: Bis 18. Juni können sich Interessenten auf die Stelle bewerben.

Zellner ist jetzt erster Nachrücker für den Gemeinderat

Zellner hatte im Herbst bekannt gegeben, dass er für die CSU in die Bürgermeisterwahl ziehen wird. In der Folge legten sowohl er als auch seine Partei einen engagierten Wahlkampf mit vielen Terminen hin, was jedoch nicht belohnt wurde. Mit 52,9 Prozent der Stimmen wurde Barbara Bogner am 15. März bereits im ersten Durchgang wiedergewählt. Ihr Herausforderer kam bloß auf 33,9 Prozent und blieb damit knapp hinter dem Ergebnis seines Vorgängers Paul Fröhlich, der 2014 als CSU-Kandidat den Kürzeren gezogen hatte. Zellner zeigte sich danach enttäuscht.

Er habe "schon gehofft, dass es zu einer Stichwahl kommt". In der Folge zog Zellner auch nicht in den Gemeinderat ein, obwohl er bei der Gemeinderatswahl die zweitmeisten Stimmen aller Kandidaten erhalten hatte. Der Grund: Als Mitarbeiter der Gemeinde darf er laut Gemeindeordnung nicht zugleich Gemeinderat sein. Anstelle von Zellner zog Andrea Killer in den Gemeinderat ein, Zellner ist nun erster Nachrücker. Sollte sich ein CSU-Mitglied in den nächsten sechs Jahren zurückziehen, könnte er nach seiner Kündigung im Rathaus doch noch in den Gemeinderat einziehen.

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SZ vom 02.06.2020 / stä
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