MVV-Tarifreform:Neue Zonen, neue Linien und eine Flatrate

MVV-Tarifreform: Die Buslininie 212 zwischen Neuperlach und Grasbrunn ist eine der Verbindungen, auf denen der Takt verdichtet wird.

Die Buslininie 212 zwischen Neuperlach und Grasbrunn ist eine der Verbindungen, auf denen der Takt verdichtet wird.

(Foto: Claus Schunk)

Zum Fahrplanwechsel wird ein großer Teil des Landkreises Teil des neuen Innenraums. Wer von dieser Regelung nicht profitiert, kann sich die Mehrkosten zum Teil erstatten lassen.

Von Iris Hilberth, Landkreis

Mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag, 15. Dezember, tritt auch die MVV-Tarifreform in Kraft. Aus 16 Ringen werden dann sieben Zonen und für viele Landkreisbürger, die Zeitkarten nutzen, wird der öffentliche Nahverkehr auch günstiger. Der Landkreis liegt dann in den neuen Zonen M, eins und zwei. Nicht alle Landkreisgemeinden befinden sich damit in der begehrten M-Zone, wo das Jahresabo 522 Euro kostet. Wer seinen Erstwohnsitz im Landkreis hat und eine Zeitkarte für die Zonen M plus eins oder M plus zwei nutzt, bekommt nachträglich die Differenz zur Karte für die Zone M erstattet.

Informationen über diese "Landkreis-Flat" sowie Erläuterungen zu sämtlichen Änderungen zum Fahrplanwechsel hat das Landratsamt jetzt in individuell auf jede Kommune zugeschnittenen 29 Einzelbroschüren zusammengestellt. Sie werden an alle Haushalte verteilt, können aber auch kostenfrei in den Rathäusern abgeholt werden oder auf der Webseite des Landkreises heruntergeladen werden. Die Broschüren sollen helfen, "nicht den Überblick zu verlieren", wie die Behörde schreibt. Das kann ganz schnell passieren, denn die Änderungen sind umfangreich, die Mobilitätsangebote komplex. In den Heften finden sich sowohl die klassischen Regionalbuslinien und Bahnen als auch Sharing-Anbieter, Bürgerbusse, MVG-Rad, Parkangebote und Mitfahrbankerl.

Die Broschüren enthalten auch einen Ausblick auf Projekte, an denen der Landkreis aktuell arbeitet, von den geplanten Express-Ringbuslinien über Radschnellverbindungen bis zu Seilbahnen. Doch das ist noch Zukunftsmusik, die ersten vier Ringbusse werden frühestens im Dezember 2021 fahren. Für diesen Winter sind zunächst bei einer Reihe von Buslinien dichtere Takte, längere Bedienungszeiten, ein zusätzlicher Betrieb am Wochenende oder neue Linienwege und zusätzliche Haltestellen vorgesehen. Mit der Linie 232 geht in Unterföhring die erste voll elektrisch betriebene MVV-Buslinie in Betrieb. Auch die gestrichenen Verstärkerzüge auf den S-Bahnlinien 3 und 8 fahren vom 7. Januar 2020 an wieder. Folgende Neuerungen gibt es bei den Regionalbuslinien:

Linie 210

Neuperlach Süd-Brunnthal, Zusestraße: Die Linie wird bis zur Endhaltestelle Zusestraße verlängert. Es gibt in den Hauptverkehrszeiten einen Fünf-Minuten-Takt.

Linie 211

Neuperlach Süd-Neubiberg-Putzbrunn: Alle 20 Minuten ab Neuperlach Süd über Neubiberg bis Putzbrunn, Isarweg und stündlich bis Putzbrunn, Hohenbrunner Straße. Abends und am Sonntag wird ein Stundentakt bis Isarweg angeboten. Zwischen Neuperlach Süd und Neubiberg, Schulzstraße ergänzt die Linie 211 die parallel verkehrenden Buslinien 212 und 229. Die umsteigefreie Busverbindung Unterbiberg-Neubiberg wird nur als Schulverstärker 211V angeboten.

Linie 212

Neuperlach Süd-Grasbrunn: Montag bis Sonntag bis etwa 24 Uhr durchgehend im 20-Minuten-Takt zwischen Neuperlach Süd und Putzbrunn. Zwischen Putzbrunn und Grasbrunn in den Hauptverkehrszeiten zum 20-Minuten-Takt verdichtet. In den Hauptverkehrszeiten verkehren an Schultagen zudem Verdichterfahrten zwischen Neuperlach Süd und Ottobrunn, Lenbachallee/Erlenstraße.

Linie 217

Neuperlach Süd-Unterhaching: Die Busse fahren nun in beiden Richtungen den gleichen Linienweg von und zum S-Bahnhof. Zusätzliches Fahrtenangebot: Der vorhandene 20-Minuten-Takt Montag bis Freitag wird bis circa 24 Uhr ausgedehnt. Am Samstag verkehren die Busse künftig von circa 7 bis 21 Uhr ebenfalls alle 20 Minuten. Am Sonntag beginnt die Linie 217 bereits etwas früher.

Linie 222

Neuperlach Süd-Höllriegelskreuth: Die Linie 222 wird ab Oberhaching weiter über Grünwald zur S-Bahn in Höllriegelskreuth verlängert und ersetzt die heutige Buslinie 224. Das Fahrplanangebot wird auf dem gesamten Linienweg zum 20-Minuten-Takt bis circa 21 Uhr verdichtet, am Wochenende wird ein 60-Minuten-Takt angeboten. Zwischen Oberhaching und dem Gewerbegebiet Taufkirchen/Ottobrunn/Brunnthal verkehren die Busse künftig über die Autobahn, die Anbindung von Taufkirchen-Bergham entfällt.

Linie 224

Unterhaching-Oberhaching: Das Fahrtenangebot zwischen Unterhaching, Taufkirchen und Oberhaching wird Montag bis Freitag zum Stundentakt, in den Hauptverkehrszeiten zum 20-Minuten-Takt verdichtet. Zudem wird am Wochenende ein 60-Minuten-Takt eingeführt. In Unterhaching werden alle Fahrten über den S-Bahnhof hinaus zur Schule am Sportpark verlängert. In Oberhaching führt der Linienweg ab dem S-Bahnhof Deisenhofen weiter zur Kugler-Alm.

Linie 229

Neuperlach Süd-Ottobrunn, Phönix-Bad: Zusätzliches Fahrtenangebot: Der bisherige 40-Minuten-Takt am Samstag wird im Tagesverkehr bis circa 18 Uhr zum 20-Minuten-Takt verdichtet. In diesem Zeitraum ergeben die Linien 212 und 229 auf dem gemeinsam befahrenen Streckenabschnitt zwischen Neuperlach Süd und Neubiberg, Lenbachallee nun auch am Samstag einen Zehn-Minuten-Takt.

Linie 230

Haar-Garching, Forschungszentrum: Der Bus 230 wird ab Ismaning über Aschheim und Feldkirchen nach Haar verlängert und ersetzt auf diesem Abschnitt die bisherige Linie 285. Somit ergibt sich eine durchgehende, umsteigefreie Busverbindung von Haar bis Garching, Forschungszentrum. Die Busse verkehren nun Montag bis Sonntag bis circa 21 Uhr im 20-Minuten-Takt. In Ismaning werden die Busse direkt zum Bahnhof geführt. Die Feinerschließung der Gemeinde Ismaning wird dann die neue "Ortsbuslinie" 236 übernehmen.

Linie 231

Studentenstadt-Ismaning: Das Fahrtenangebot wird weiter ausgebaut. Von Montag bis Samstag wird der 20-Minuten-Takt bis circa 1 Uhr in der Nacht ausgeweitet und an Sonn- und Feiertagen besteht nun alle 20 Minuten eine Fahrtmöglichkeit.

Linie 234

Messestadt West-Unterföhring: Im Früh- und Spätverkehr werden zwischen Messestadt, Feldkirchen und Aschheim, XXXLutz zusätzliche Fahrten zur Anbindung des Frachtpostzentrums angeboten.

Linie 236

Fischerhäuser-Ismaning, Waldorfschule: Die neue "Ortsbuslinie Ismaning" ersetzt die Linie 285 im Bereich Dorfstraße und die Linie 230 im Bereich des Gewerbegebietes sowie im Ortsteil Fischerhäuser. In Ismaning fahren die Busse Montag bis Samstag im Tagesverkehr alle 20 Minuten. Abends, an Sonn- und Feiertagen sowie im Ortsteil Fischerhäuser ist ein 60-Minuten-Takt vorgesehen.

Linie 262

Messestadt Ost-Neufinsing: Die Linie wird zum einen ab dem S-Bahnhof Heimstetten über Feldkirchen zum U-Bahn-Halt Messestadt Ost, zum anderen von Kirchheim über Pliening und Gelting nach Neufinsing verlängert. In Feldkirchen wird mit dem neuen Bus 262 die Anbindung an die U 2 verbessert und insbesondere das bisherige Erschließungsdefizit entlang der Hohenlindner Straße beseitigt. Auf der Linie 262 wird von Montag bis Freitag im Zeitraum von circa 5 bis 9 Uhr sowie von circa 15 bis 19 Uhr ein 20-Minuten-Takt zwischen Messestadt Ost und Kirchheim, im weiteren Linienweg bis Neufinsing ein 60-Minuten-Takt angeboten.

Linie 263

Messestadt West-Feldkirchen Der Bus fährt nun auch an Sonn- und Feiertagen im 20-Minuten-Takt zwischen Messestadt West, Aschheim und Kirchheim. Auf dem Linienwegabschnitt zwischen Heimstetten und Feldkirchen fahren die Busse von Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten jetzt alle zehn Minuten und verbessern die Erreichbarkeit des Gewerbestandortes Feldkirchen/Heimstetten. Am Samstag erfolgt auf diesem Streckenabschnitt eine stündliche Bedienung. Die vereinzelte Anbindung des Aschheimer Gewerbegebietes im Spätverkehr erfolgt nun über zusätzliche Fahrten auf der Linie 234.

Linie 264

Messestadt West-Dornach: Am Freitag werden abends zusätzliche Fahrten bis circa 19 Uhr angeboten.

Linie 270

Höllriegelskreuth-Solln: Der "Ortsbus Pullach" fährt von Montag bis Samstag im Tagesverkehr durchgehend im 20-Minuten-Takt. Die Haltestelle Staatsbahnhof wird in Georgenstraße umbenannt. Nach circa 21 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen verkehren die Busse im Stundentakt zwischen Großhesselohe, Georgenstraße und Höllriegelskreuth.

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