Auf der Suche nach Waffen und Munition haben Einsatzkräfte der Polizei am Mittwoch sowohl ein größeres landwirtschaftliches Anwesen in Oberfranken durchsucht als auch zwei Immobilien im Landkreis München. Hintergrund der Aktion war der Verdacht, dass ein Mann Waffen, Waffenteile und Munition versteckt haben könnte, wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) mitteilt.
Der Mann hatte Anfang des Jahres Suizid begangen. Bei der Leiche hatte die Polizei seinerzeit einen Waffenkoffer mit zwei selbstgefertigten Pistolen und Munition gefunden. Bei den am Mittwoch erfolgten Durchsuchungen seiner Wohnung und seines Arbeitsplatzes im Landkreis München stießen die Ermittler auf weitere Waffen, Waffenteile und mehrere Hundert Kilogramm Munition, die dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen.
Auf das Anwesen in Münchberg im Landkreis Hof war die Polizei durch Zeugenbefragungen gestoßen. Der Mann hatte laut einem LKA-Sprecher Zugang zu dem Gelände und es habe die Möglichkeit bestanden, dass er dort Waffen gelagert haben könnte. Bei der Durchsuchung am Vormittag wurden in Münchberg jedoch keine Waffen und keine Munition gefunden, dafür aber Unterlagen und Datenträger, die den Verdacht erhärteten, dass der 42-Jährige über einen längeren Zeitraum Schusswaffen, Munition und selbstgefertigte Waffenteile verkauft hat.
Die Unterlagen könnten nach Auskunft des LKA für die weiteren Ermittlungen wichtig sein. Denn obwohl der Hauptverdächtige tot ist, verfolgt das LKA den Fall weiter. „Uns interessiert: An wen wurden die Waffen abgegeben?“, sagte der Sprecher. Eine politische Motivation für die Taten schließen die Ermittler derzeit aus. An der Durchsuchung waren laut LKA etwa 50 Polizeibeamte beteiligt.