Finanzen:Kreissparkasse trotzt Corona

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Der Hauptsitz der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg am Sendlinger Tor. (Foto: Claus Schunk)

Das Geldhaus zieht für das Geschäftsjahr 2021 eine positive Bilanz. Kunden haben allerdings wenig Interesse daran, Geld langfristig auf dem Konto zu belassen.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie zieht die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2021 und kann in den wichtigsten Geschäftsfeldern ein Wachstum verzeichnen. Zudem, teilte das Kreditinstitut am Mittwoch mit, werde die Digitalisierung auch wegen veränderter Kundenanforderungen vorangetrieben. Dies hat allerdings auch Auswirkungen auf die Filialstruktur des Geldhauses: Anfang vergangenen Jahres hatte die Kreissparkasse angekündigt, in allen drei Landkreisen nahezu jede vierte Filiale zu schließen und dort nur noch auf ein Angebot aus Automaten zu setzen. Im Landkreis München waren fünf Filialen davon betroffen.

Für das Jahr 2021 weist das Geldhaus trotz Corona einen deutlichen Anstieg im Kundengeschäftsvolumen von nahezu zwölf Prozent aus - darin enthalten sind die Kundeneinlagen, die Kundenkredite und die Wertpapierbestände in den Kundendepots. Ende des Jahres 2021 betrug das Volumen insgesamt 27 Milliarden Euro; 2,8 Milliarden mehr als noch im Jahr zuvor. Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Sparkasse einen Anstieg von 4,7 Prozent auf etwa elf Milliarden Euro, etwa 90 Prozent davon seien kurzfristige Anlagen auf den Konten der Kunden, heißt es aus dem Geldhaus. "Angesichts der niedrigen Zinsen zeigen unsere Kunden weiterhin wenig Interesse daran, ihr Geld längerfristig anzulegen", konstatiert Andreas Frühschütz, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse. Auch im Kreditbestand konnte ein deutlicher Anstieg um etwa acht Prozent verzeichnet werden auf nun zehn Milliarden Euro. Sein Haus, so Frühschütz, setze alles daran, Investitionen in der Region weiter auf hohem Niveau zu ermöglichen, damit erfülle die Kreissparkasse ihren öffentlichen Auftrag.

1,2 Millionen Euro sind an Spenden für Vereine zusammengekommen

Die wichtigste Ertragsquelle der Kreissparkasse ist weiterhin die Zinsspanne. Infolge der weiter anhaltenden Null- respektive Negativzinsen sei diese jedoch im Jahr 2021 noch einmal um etwa sechs Millionen auf 167 Millionen Euro abgesunken. Das gute Wachstum im Kreditgeschäft habe einen weiteren Einbruch verhindert. Positiv hingegen sei das Provisionsergebnis mit einem Anstieg um etwa zehn Prozent auf 59 Millionen Euro verlaufen, heißt es aus dem Geldhaus.

Vorstand Peter Waßmann geht im September in den Ruhestand. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Als stabil wird die Lage bei den Personal- und Sachkosten bezeichnet. Dies sei durch eine "unverminderte Kostendisziplin" sowie aufgeschobene Investitionen ermöglicht worden. Etwas mehr als tausend Mitarbeiter arbeiten bei der Kreissparkasse in Vollzeit, darunter 75 Auszubildende. Die Digitalisierung will das Geldhaus auch künftig weiter vorantreiben. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig diese auch in der Kundenberatung sei. "Die Erwartungen der Kunden haben sich binnen der vergangenen beiden Jahre weiter gewandelt", heißt es in der Bilanz. Auch deshalb habe die Sparkasse im April die Videoberatung für Kunden in der Breite eingeführt, diese stehe allen Kunden mit einem persönlichen Berater als weitere Option zur Verfügung - neben der Beratung vor Ort oder am Telefon.

Über die gemeinnützige Stiftung des Kreditinstituts sind insgesamt 1,2 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen, die unterschiedlichsten Initiativen, Einrichtungen und Sportvereinen zugute kommen werden. An der Spitze der Kreissparkasse wird es in diesem Jahr noch eine personelle Veränderung geben: Nach 22 Jahren als Vorstand wird Peter Waßmann im September in Rente gehen, für ihn kommt Ulrich Sengle von der Kreis- und Stadtsparkasse Erding-Dorfen.

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