Kommunale Hochbauprojekte:Freistaat pumpt 6,25 Millionen in den Landkreis

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896 000 Euro für Hohenbrunn: Der Freistaat fördert den neuen Sportcampus Riemerling. (Foto: Claus Schunk)

Mit den Zuwendungen wird vor allem der Bau von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen unterstützt. Der größte Einzelbetrag fließt in den Sportcampus Riemerling.

Von Stefan Galler, Landkreis München

Über eine Milliarde Euro gibt der Freistaat Bayern in diesem Jahr für kommunale Hochbauprojekte aus. Davon stammen 650 Millionen aus dem kommunalen Finanzausgleich zwischen Land und Gemeinden und etwa 360 Millionen aus dem Corona-Sonderinvestitionsprogramm des Freistaats. Nun hat das bayerische Finanzministerium bekanntgegeben, welche Projekte genau gefördert werden - und dabei profitiert in begrenztem Maße auch der Landkreis München: Immerhin 6,25 Millionen Euro fließen in die 29 Städte und Gemeinden, davon erhalten die Kommunen im südlichen Landkreis 3,4 Millionen, der Norden kann sich über Subventionen in Höhe von über 2,8 Millionen Euro freuen.

"In der Hauptsache fließen Gelder für Schulen und für Bauten für Kinderbetreuung", teilt die Unterhachinger Grünen-Abgeordnete Claudia Köhler mit. "Wobei natürlich die Kommunen immer noch einen großen Teil der Kosten selbst stemmen müssen." Auch die ehemalige bayerische Familien- und spätere Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU) zeigt sich erfreut über die Zuwendungen: "Bildung ist die wichtigste Investition in die Zukunft unserer Kinder. Als Sozialpädagogin freut es mich besonders, dass der Freistaat an der Stelle seiner besonderen Verantwortung gerecht wird", sagt sie. "Das ist eine großartige Nachricht für alle Kinder und Eltern", so die ebenfalls aus Unterhaching stammende Abgeordnete.

Bayerns ehemalige Verkehrsministerin Kerstin Schreyer nennt die Haltung von S-Bahn-Chef Heiko Büttner "inakzeptabel". (Foto: Claus Schunk)

Gefördert werden vor allem der Bau und die Sanierung von Schulen, schulischen Sportanlagen und Kindertageseinrichtungen. In den Gemeinden im Süden und Westen des Landkreises betrifft dies etwa die Erweiterung und Sanierung der Grundschule Neuried mit 656 000 Euro sowie den Neubau eines Kinderhauses und die Erweiterung der Grund- und Mittelschule am Sportpark, beides in Unterhaching, mit jeweils etwa 430 000 Euro und schließlich den Neubau einer Kindertageseinrichtung in Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit 544 000 Euro.

Die größte Einzelsumme im gesamten Landkreis erhält Hohenbrunn, das beim Neubau seines Sportcampus Riemerling mit Hallenbad, Turnhalle und Sportplatz mit 896 000 Euro unterstützt wird; die Gesamtkosten liegen bei 25 Millionen Euro. Weitere große Summen fließen in den nördlichen Landkreis, etwa nach Oberschleißheim für den Neubau eines Kinderhortes an der Grundschule Parksiedlung und die Sanierung dieser Schule (insgesamt 813 000 Euro) sowie an den Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Osten des Landkreises für die Erweiterung des Gymnasiums Kirchheim (336 000 Euro).

In Ottobrunn wirft Claudia Köhler dem AfD-Mann vor, schon Grünen-Veranstaltungen gestört zu haben. (Foto: Claus Schunk)

Bei aller Freude mahnt die Grüne Köhler, dass es mit diesen Finanzspritzen "noch lange nicht" getan sein dürfe: "Überall in Bayern müssen Einrichtungen für die Kinderbetreuung und Schulen neu erbaut oder saniert werden. Da ist viel zu lange zu wenig staatliche Hilfe passiert, deshalb braucht es eigentlich eine deutliche Steigerung der Mittel aus dem Staatshaushalt für die Landkreise und Gemeinden."

Vor allem die Unterstützung der Kommunen beim Bau oder der Sanierung von Schwimmbädern müsse eine höhere Priorität bekommen, weil zu viele Kinder das Schwimmen nicht mehr erlernten. "Alle Investitionen, die aufgeschoben werden, bleiben verdeckte Schulden für die nachkommenden Generationen", so Köhlers Fazit.

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