Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge geht seit einem Jahr deutlich zurück. Im ersten Quartal 2025 haben 41 Prozent weniger Menschen einen Antrag auf Asyl gestellt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum – insgesamt beantragten heuer bislang etwas mehr als 37 000 Geflüchtete den Schutzstatus. Dieser Rückgang macht sich auch im Landkreis München bemerkbar. Dennoch bleibt der Druck auf die Städte und Gemeinden hoch, die Kapazitäten für die Unterbringung Schutzsuchender weiter auszubauen.
Derzeit erreichen den Bezirk Oberbayern laut Angaben der Regierung von Oberbayern in der Woche etwa 275 Geflüchtete. Geregelt durch den sogenannten Königsteiner Schlüssel, einer Berechnungsmethode anhand des Steuereinkommens und der Bevölkerungszahl der Landkreise, muss der Landkreis München 7,4 Prozent der Ankommenden aufnehmen. Dies entspricht etwa 20 Menschen wöchentlich – im Jahr 2024 waren es mit 50 Menschen in der Woche phasenweise mehr als doppelt so viele.
Insgesamt erfüllt der Landkreis München die von der Regierung von Oberbayern eingeforderte Erfüllungsquote bei der Unterbringung Geflüchteter zu 95 Prozent. Derzeit (Stand: 25. April) leben im Landkreis nahezu 8600 Schutzsuchende. Ukrainerinnen und Ukrainer machen mit einem Anteil von nahezu 60 Prozent den größten Anteil der hier lebenden Geflüchteten aus; etwa zwei Drittel von ihnen leben nach wie vor in privaten Unterkünften. Die restlichen Menschen aus dem vom Krieg gebeutelten Land leben ebenso wie Geflüchtete aus anderen Ländern in staatlichen Unterkünften im Landkreis München.
Brunnthal bleibt Schlusslicht bei der Unterbringung
Die mit Abstand höchste Quote bei der Unterbringung unter allen 29 Kommunen im Landkreis München erreicht mit 149 Prozent die Mediengemeinde Unterföhring, wie aus aktuellen Zahlen des Münchner Landratsamtes hervorgeht. Auch Haar, Ismaning und Kirchheim erfüllen oder übererfüllen die geforderte Quote bei der Unterbringung Schutzsuchender. Schlusslicht ist nach wie vor die Gemeinde Brunnthal, deren Quote bei lediglich 16 Prozent liegt, auch in Neuried werden dem Quotenspiegel mit lediglich 37 Prozent deutlich weniger Menschen untergebracht als eigentlich vorgesehen. In der Gemeinde Aschheim indes ist Ende März eine große Unterkunft mit Platz für bis zu 160 Schutzsuchende in einem Hotel weggefallen, dennoch liegt die Erfüllungsquote der Gemeinde mit 93 Prozent nur knapp unter den geforderten 100 Prozent.
Im Bau befinden sich derzeit zwei Container-Anlagen zur Unterbringung in der Universitätsstadt Garching sowie in der Gemeinde Grasbrunn. In Taufkirchen ist eine weitere Container-Unterkunft geplant. Die Erweiterung einer bestehenden Anlage in Oberhaching ist ebenfalls in Vorbereitung.