Die Kommunen rüsten sich für eine mögliche zweite Infektionswelle in der Corona-Pandemie und fahren ihre Teststrukturen wieder hoch. In den Städten Unterschleißheim und Garching entstehen derzeit wieder mobile Corona-Teststationen, die beide im September in Betrieb gehen werden. "Mit wachsamen Augen beobachten das verwaltungsinterne Corona-Krisenteam und ich die Entwicklung", sagt Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck (SPD) mit Blick auf die zuletzt wieder ansteigenden Zahlen an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Er sei froh, mitteilen zu können, dass die Vorbereitungen für ein erneutes Testzentrum auf dem Volksfestplatz auf vollen Touren laufen
In Unterschleißheim habe es im Juni und Juli kaum dokumentierte Neuansteckungen mit dem Virus gegeben, sagt Böck. Anders im August: Im Zeitraum von 13. bis 25. August seien in der Stadt 17 neue Fälle hinzugekommen, seit Beginn der Pandemie verzeichnet Unterschleißheim (Stand Freitagmittag) mit 172 Infektionen die zweitmeisten Fälle nach der Gemeinde Unterhaching (187). Diese aktuelle Entwicklung macht es laut Böck erforderlich, dass die Teststation, in der sich Menschen aus Unter- und Oberschleißheim testen lassen können, schnell wieder in Betrieb geht.
Landrat Göbel hat die Kommunen um Mithilfe gebeten
Die Vorbereitungen hierfür liefen seit Mitte August. Der zu testende Personenkreis erstrecke sich auf die gesamte Bevölkerung, insbesondere auch auf Reiserückkehrer, Menschen mit Symptomen, pädagogisches Personal von Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie Kontaktpersonen. Zudem sollen präventiv auch Reihentestungen in Alten- und Pflegeheimen sowie in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete erfolgen.
Die Teststation auf dem ehemaligen Postgrundstück an der alten B 471 in Garching wird voraussichtlich am 7. September den Betrieb wieder aufnehmen. Die Stadt arbeitet hier mit der Aicher Ambulanz zusammen. Wie die Nachbarstadt Unterschleißheim reagiert auch Garching auf die Bitte von Landrat Christoph Göbel und seiner Verwaltung als untere Staatsbehörde, die Testkapazitäten im gesamte Landkreis wieder massiv auszuweiten. In einer Besprechung mit den Bürgermeistern der 29 Städte und Gemeinden hatte Landrat Göbel vergangenen Woche auf den Ernst der Lage hingewiesen und im Anschluss gesagt, die Bereitschaft in den Kommunen, die Strukturen wieder hochzufahren, sei groß.