Die Zahlen sind alarmierend: 1097 Ausbildungsplätze im Landkreis München sind noch unbesetzt. Das sind 21 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, wie es in einer Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern heißt. Diesem Angebot stehen 449 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber, wie die Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni besagt. Christoph Leicher, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses München-Landkreis, nennt es ein "Dilemma", dass die Ausbildungsbetriebe keine Bewerber fänden für ihr "wertvolles Angebot" der dualen Ausbildung mit Praxis in den Unternehmen und theoretischer Wissensvermittlung in den Berufsschulen. Die Entwicklung, dass immer mehr Schulabgänger eher zu einer akademischen Ausbildung tendieren, sieht er kritisch, zumal rund ein Drittel der Studienanfänger das Studium vorzeitig und ohne Abschluss beende. "Eine praxisnahe Berufsausbildung könnte für viele junge Frauen und Männer der bessere Start ins Berufsleben sein", sagt Leicher. Den zunehmenden Fachkräftemangel sieht er indes nicht nur für die Betriebe als Gefahr, sondern auch für die Gesellschaft. Ohne Fachkräfte ließen sich auch die "großen Herausforderungen unserer Zeit wie Energiewende und Klimaneutralität" letztendlich nicht erreichen.
Ausbildung:Mehr als tausend Lehrstellen im Landkreis München unbesetzt
IHK-Regionalvorsitzender Christoph Leicher sieht im Fachkräftemangel eine Gefahr für Betriebe und Gesellschaft.
© SZ/dabo/wkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Lesen Sie mehr zum Thema