Um den Verkehr auf den Staatsstraßen im Ort auszubremsen, hat sich der Sauerlacher Gemeinderat für ein nächtliches Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde auf der Hofoldinger und Wolfratshauser Straße (Staatsstraße 2070) sowie auf der Tegernseer Landstraße und Münchner Straße (Staatsstraße 2573) ausgesprochen. Auf Antrag der CSU-Fraktion beauftragte das Gremium die Rathausverwaltung einstimmig, die Umsetzung einer Geschwindigkeitsbegrenzung zu prüfen.
Ein Tempolimit erlassen kann freilich bloß das Landratsamt, das für die übergeordneten Staatsstraßen zuständig ist. Die Behörde prüfe die Situation stets im Einzelfall, sagte der Sauerlacher Bauamtsleiter Hubert Zellner, der mit Blick auf das Ansinnen des Gemeinderats ergänzte: "Das wird sicher nicht einfach werden."
Für einen Teil der Hofoldinger Straße - von der Ampelkreuzung bis zum ersten Kreisverkehr - habe das Landratsamt bereits ein nächtliches Tempolimit erlassen, berichtete Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung) im Gemeinderat. In diesem Bereich hatte es laut Bauamtsleiter Zellner "massive Beschwerden" von Anwohnern gegeben. Geht es nach den Gemeinderäten, dann soll diese Beschränkung künftig ausgeweitet werden, sodass auf den Staatsstraßen im gesamten Ortsgebiet von 22 bis 6 Uhr nur noch Tempo 30 gefahren werden darf. Von dieser "phasenweisen Beruhigung des Verkehrs" verspricht sich die CSU nicht nur weniger Lärm für die Anwohner. Ein nächtliches Tempolimit würde auch die zwei Staatsstraßen - und insbesondere die Hofoldinger und Wolfratshauser Straße - weniger attraktiv als Alternativroute zur Autobahn in Richtung Süden machen, heißt es im Antrag der Fraktion. Axel Horn (Grüne) lobte den Vorstoß der CSU und regte zudem an, das Tempolimit bis 8 Uhr zu verlängern - wegen der Schulkinder. Laut Bogner stehen die Chancen dafür aber schlecht, "weil wir hier keine Unfallschwerpunkte haben".