Lärmschutz:Neuer Anlauf für Tempo 30

Taufkirchen will Verkehr auf der Ortsdurchfahrt verlangsamen

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Im Ringen um eine Verlangsamung des Verkehrs auf der Ortsdurchfahrt unternimmt die Gemeinde Taufkirchen einen neuen Anlauf. Auf Antrag der CSU-Fraktion hat der Bauausschuss im Gemeinderat einstimmig beschlossen, beim zuständigen Landratsamt ein Tempo-30-Limit auf der Münchner und Tölzer Straße zu beantragen. Zudem sollen dort Geschwindigkeitstafeln angebracht werden, "zum Beispiel im Bereich Potzham", so die CSU.

In ihrem Antrag nennt die Fraktion keine Uhrzeiten, zu denen das Tempolimit gelten soll. Jedoch sagte Paul Haberl (CSU) in der Ausschusssitzung, dass vor allem eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Nacht "eine Wohltat" für die lärmgeplagten Anwohner wäre. Er verwies dabei auf die Gemeinden Grünwald und Unterhaching, die mit ähnlichen Anträgen erfolgreich gewesen seien. Derweil erinnerte Matteo Dolce daran, dass seine SPD schon im Dezember 2018 ein nächtliches Tempolimit für die Ortsdurchfahrt von der Gemeindegrenze bis zur Feuerwehr gefordert hatte; danach sei eineinhalb Jahre lang nichts passiert. Wenn die CSU diesen Vorschlag nun bekräftige und bis nach Potzham erweitern wolle, "dann können wir das nur begrüßen", so Dolce.

Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei) gab sich zuversichtlich, dass das Landratsamt einem nächtlichen Tempolimit zustimmen werde. Seine Verwaltung hatte schon im Vorfeld ein Lärmschutzgutachten beauftragt. Dieses hat ergeben, dass bei der aktuell zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern fast jeder Vierte der 102 untersuchten Standorte "eine Lärmvorsorge erfahren sollte", wie es das Bauamt formuliert. Bei Tempo 30 wären demnach nur noch drei Prozent der Standorte betroffen. Auf Nachfrage von Herbert Heigl (SPD), wie die Chancen auf einen lärmmindernden Belag entlang der Ortsdurchfahrt stünden, antwortete Sander: "Leider haben die Befahrungen des Straßenbauamts ergeben, dass der Sanierungsbedarf an der Münchner und Tölzer Straße nicht so groß ist, dass da bald was passieren wird. Und nur wenn man dort saniert, würden sie einen Flüsterasphalt draufmachen."

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