Lärmbelastung:Göbel wegen Kiesabbau in Kritik

Landrat stellt sich Klagen in Planegger Bürgerversammlung

Kiesabbau, der Verkehr und ungenügender Schutz von Radfahrern und Fußgängern auf manchen Straßen - das sind die Hauptthemen, die Planegger und Martinsrieder bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend zur Sprache gebracht haben. Nach dem Rechenschaftsbericht von Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) war es Landrat Christoph Göbel (CSU), der einige bemerkenswerte Aussagen zur Planegger Politik machte - er selbst stammt aus der Nachbargemeinde Gräfelfing, die mit dem Dauerthema Kiesabbau ein vergleichbares Problem hat.

Mit dem Kiesabbau in Forst Kasten und dem beabsichtigten Abbau im Planegger Holz habe man sich im Landratsamt München "intensivst beschäftigt", sagte Göbel. Er kenne die Problematik als Gräfelfinger sehr genau und habe viel Verständnis für die Sorgen der Bürger. Sollten die laufenden Verfahren letztlich dazu führen, dass es im Würmtal demnächst zwei riesige Abbaugebiete gebe, so sei das "der Super-Gau", sagte der Landrat. Dass sich die "Stimmung im Würmtal total gegen Kiesabbau" drehe, sei "verständlich".

Zugleich stellte Göbel klar, "dass die Firma Glück seit hundert Jahren mit dem Kieswerk einen festen Bestand" habe. Sollte der geschlossen werden, müsste man "den Kies über weite Strecken quer durchs Land fahren, und das will doch niemand". Für diese Aussagen erntete Göbel heftigen Widerspruch. Hans Haugg aus Martinsried sagte, die Bürger müssten seit Jahrzehnten mit Lärm und Staub aus dem Kiesabbau leben. Göbel antwortete, gerade die Münchner bräuchten riesige Kiesmengen - etwa für den Bau der zweiten Stammstrecke der S-Bahn: "Ansonsten muss man den Kies über 80 Kilometer anfahren." Das Kieswerk Glück habe nun mal "eine perfekte Lage".

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