Ein Antrag der Betreiber des Quetschwerks Mühlhauser & Sohn hat in Salmdorf, Gronsdorf und Ottendichl viele aufgeschreckt. Sie erleben täglich, wie schwere Kieslaster an ihren Häusern vorbeifahren. Manchmal verkehren sie im Minutentakt. An der dicht befahrenen Einmündung der Andreas-Kasperbauer-Straße zur B 471 in Ottendichl sind manchmal auch drei Lkw hintereinander zu beobachten. Die Klagen über Lärmbelastung, Staub und Gefahren für die Anwohner sind seit Jahren zu hören. Konkrete Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. Vielmehr grassiert die Angst, es könnte alles noch schlimmer werden.
Und diese Befürchtungen fanden jetzt neue Nahrung in dem Antrag, mit dem die Glück Kies-Sand-Hartsteinsplitt GmbH in Gräfelfing als Eigentümer des seit Jahrzehnten in Haar ansässigen Quetschwerks eine neue Kieslagerfläche genehmigt haben wollte. Dazu sollte auf einem bisher unbebauten Grundstück eine elf Meter hohe Kieslagerhalle entstehen. Die Verwaltung im Rathaus sah nun grundsätzlich wenig Möglichkeit, dieses Vorhaben abzulehnen. Es sei in Zusammenhang mit dem bestehenden Betrieb zu sehen und so auch zu genehmigen. Knackpunkt war dann aber der Standort. Denn die Halle wäre in einem zu schützenden Grünzug zwischen Eglfing und Salmdorf entstanden. Dem stehen die im Landschaftsplan und im Flächennutzungsplan festgeschriebenen Ziele entgegen. Auch eine Befreiung sei nicht möglich, hieß es. Die Gemeinderäte lehnten den Antrag laut Rathaussprecherin Ute Dechent ab.
Das Ziel der Gemeinde ist seit langem klar: Das Kieswerk soll an diesem Standort ein Auslaufmodell sein. Doch die Glück GmbH macht bei jeder Gelegenheit deutlich, dass sie das ganz anders sieht. Geschäftsführer Markus Wahl sagt, das Kieswerk habe Bestandsschutz: "Wir haben nicht vor, und das ist nie zur Debatte gestanden, zu schließen." Er sieht sogar noch ein "Potenzial" an dem Standort in Haar. Lkw-Verkehr sei nie erfreulich.