Süddeutsche Zeitung

Naturschutz:Runter vom Gas zur Laichsaison

An vielen Straßen beginnen demnächst wieder Amphibienwanderungen, das Landratsamt München bittet Autofahrer um Rücksicht.

Mit den nun steigenden Temperaturen und dem abnehmendem Bodenfrost beginnen Amphibien, zu ihren Laichgewässern zu wandern, um dort ihre Eier abzulegen. Hierbei müssen Erdkröten sowie Molche, Gras- und Springfrösche Straßen überqueren, was ohne Schutzmaßnahmen für die Mehrheit tödlich enden würde. Alleine der Luftdruck, den Autos erzeugen, reicht aus, um die Tiere zu töten. Deswegen bittet die Naturschutzbehörde im Landratsamt München alle Verkehrsteilnehmer bis etwa Anfang Mai um besondere Rücksicht - zum Schutz der Tiere, aber auch der Freiwilligen am Straßenrand.

Denn um die Amphibien beim Überqueren der Straßen zu schützen, errichten freiwillige Helferinnen und Helfer Schutzzäune, entlang derer sie die Tiere einsammeln und über die Straße tragen, damit sie ihren Weg zu den Laichgewässern fortsetzen können. Während der Laichsaison werden einzelne Strecken mit besonders starker Wanderung über die Nachtstunden vollständig gesperrt, andere sind nur eingeschränkt befahrbar, das heißt zwischen 19 Uhr am Abend und 7 Uhr am Morgen mit gedrosselter Geschwindigkeit.

Mit besonders hohem Aufkommen von Kröten, Fröschen und Lurchen ist in der Dämmerung und besonders bei feuchter Witterung zu rechnen. Die Tiere sind besonders schützenswert, ihr Vorkommen seit Jahren stark rückläufig. Untersuchungen zufolge reichen bereits 60 Fahrzeuge pro Stunde, um 90 Prozent der wandernden Erdkröten auf einer Strecke zu überfahren.

Verkehrsteilnehmer, die Amphibien an Straßen beobachten, die nicht durch Helfer betreut werden, können den Bund Naturschutz (Telefon 089/ 515 67 60, info@bn-muenchen.de) oder das Landratsamt München (089/62 21-23 67, naturschutz@lra-m.bayern.de) informieren.

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