Süddeutsche Zeitung

Konzert:Klänge der Heimat

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Singphoniker bieten Programm "home@" in Haar dar

Mitunter wird behauptet "Heimat" sei ein Wort, dass es nur im Deutschen gibt. Das mag sein, der in der Tat sehr deutsche Begriff gilt auch als historisch nicht ganz unbelastet. Aber abgesehen davon ist das damit verbundene Gefühl ein globales, das quasi überall auf der Welt die Herzen wärmt. Dieses Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit in Worte zu fassen, ist ohnehin nicht einfach, gleich in welcher Sprache, aber die Musik in ihrer (auch) nonverbalen Schönheit und Wirkungsmacht kann entscheidend dabei helfen.

Die Singphoniker, renommiertes Vokalsolisten-Ensemble aus München, haben ihr aktuelles Programm "@home" genannt - es sind Gesänge, Volkslieder & Popsongs von der Renaissance bis in die Gegenwart - von Heinrich Isaac (1450 bis 15 17) über Schubert und Mendelssohn-Bartholdy bis zu Lennon/McCartney, Jacques Brel, Billy Joel und Peter Fox. "Wo und wann fühlen wir uns zuhause, geborgen, eingebunden?" fragt das Ensemble im Programmtext. "Die Musik ist ein mächtiger Teil fast jeder Kultur und Tradition, aber auch ein wichtiges Element der Selbstfindung, der persönlichen Individualisierung und Sozialisierung - somit ein wesentlicher Teil unserer Biografie." All diesen Aspekten wollen die Singphoniker nachspüren und sie zu Gehör bringen. "Gesungene Denkanstöße also", wie sie erklären.

Am Samstag, 10. April, wird das Sextett - Johannes Euler, Countertenor, Daniel Schreiber und Henning Jensen, Tenor, Michael Mantaj, Bassbariton, Florian Drexel, Bass und Berno Scharpf, Klavier - im Kleinen Theater Haar auftreten. Die Unterpunkte "Heimat verlassen", "Heimat vermissen, "suchen" und "finden" werden dabei klanglich veredelt: Mit Isaacs "Innsbruck, ich muss dich lassen", Friedrich Silchers "Am Brunner vor dem Tore" und Brahms' "Da unten im Tale", aber auch Brels "Ne me quitte pas", Billy Joels "Moving out" oder "Home" der schwedischen Soulsängerin Ida Sand. Zudem hat Ensemblemitglied Johannes Euler zwei Arrangements zum Programm beigetragen (" Över de stillen Straten"). Der Anspruch der Singphoniker ist es, das Publikum mitzunehmen auf eine musikalische Reise, bei der sie sowohl Altbekanntes gekonnt darbieten, aber gleichzeitig auch öffnen wollen für "Neues, bisher Ungehörtes, um die eigene vertraute und geliebte Musik zu bereichern."

Das Konzert beginnt um 19 Uhr und wird live gestreamt. Karten und weitere Informationen zum Zugang gibt es über die Theater-Homepage kleines-theater-haar.de.

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Quelle:
SZ vom 25.03.2021 / wat
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