Kommunalwahlen:Bürgermeisterin Mayer tritt ab

Kommunalwahlen: Seit 17 Jahren im Amt - Ursula Mayer.

Seit 17 Jahren im Amt - Ursula Mayer.

(Foto: Claus Schunk)

Höhenkirchens Rathauschefin verzichtet 2020 auf Kandidatur.

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Eine der profilierten Bürgermeisterinnen im Landkreis hat ihren Rückzug angekündigt. Bürgermeisterin Ursula Mayer verzichtet bei den Kommunalwahlen 2020 in Höhenkirchen-Siegertsbrunn auf eine weitere Kandidatur. Wie sie im Gespräch mit der SZ sagt, halte sie die Zeit für gekommen, andere ans Ruder zu lassen.

Sie stehe jetzt vor dem Rentenalter, sagt die 64-Jährige, und sie wolle es künftig ruhiger angehen lassen. Die Entscheidung, keine weitere Amtszeit nach dem Jahr 2020 mehr anzustreben, habe sie bereits nach der Wahl 2014 getroffen. Sie habe nicht daran gedacht, das noch mal in Frage zu stellen.

Dabei wäre das gerade in diesen Wochen eine Option gewesen. Zwar erfuhr die SZ erst kürzlich aus sicherer Quelle, dass der Abschied von Mayer vom Bürgermeisteramt CSU-intern bereits vor Jahren besprochen und auch eine Nachfolgeregelung getroffen worden war. Demnach wurde per Vorstandsbeschluss im Jahr 2017 die erfahrene Gemeinderätin, frühere zweite Bürgermeisterin und Fraktionschefin Andrea Hanisch als Bürgermeisterkandidatin designiert.

Sie sollte jetzt dann im Juli nominiert werden und 2020 fürs Bürgermeisteramt kandidieren. So der Plan. Doch nach Unstimmigkeiten wegen ihres politischen Programms und ihrer Ankündigung, einen anderen, kommunikativeren Stil im Rathaus einzuführen, erklärte Hanisch in diesem März ihren Verzicht. Mayer hätte also die Gelegenheit gehabt, die Lücke zu nutzen und ihre Ambitionen - so sie denn wieder erwacht wären - zu erklären. Doch sie verzichtete darauf.

Wer nun für die CSU gegen die als Kandidatin stark eingeschätzte bisherige Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny von der SPD in den Wahlkampf zieht, ist unterdessen unklar. Mayer sagt zwar, jetzt sei "alles eingefädelt", will aber auf Nachfrage nicht konkreter zu werden. "Das wird eine Mitgliederversammlung der CSU entscheiden." Als wahrscheinlicher Kandidat gilt der Ortsvorsitzende und Gemeinderat Roland Spingler. Auch die Freien Wähler wollen einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken.

Ursula Mayer war erstmals bereits 1996 als Bürgermeisterkandidatin für die CSU angetreten. 2002 gewann sie dann in ihrem zweiten Anlauf die Wahl und bestätigte in der Folge zwei Mal in den Kommunalwahlen der Jahre 2008 und 2014 ihre Position. 18 Jahre seien genug, sagte Mayer nun. Man solle Abschied nehmen, wenn es am schönsten sei. Sie freue sich, die Dinge jetzt aus etwas mehr Distanz zu verfolgen. Doch niemand solle sich täuschen: Sie sei noch voller Tatendrang. Bis Mai 2020 wolle sie noch "tolle Dinge" umsetzen. Am Montag erst hatte Mayer die Mitarbeiter im Rathaus über ihre Entscheidung informiert.

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