Kommunalwahl in Sauerlach:Gescheiterter CSU-Kandidat lehnt Mandat ab

Kommunalwahl in Sauerlach: Hubert Zellner unterlag bei der Bürgermeisterwahl seiner Chefin im Rathaus Barbara Bogner.

Hubert Zellner unterlag bei der Bürgermeisterwahl seiner Chefin im Rathaus Barbara Bogner.

(Foto: Claus Schunk)

Weil sich seine Tätigkeit als Bauamtsleiter mit dem Ehrenamt ausschließt, wird Hubert Zellner nicht Gemeinderat

Von Patrik Stäbler, Sauerlach

Hubert Zellner (CSU) wird nicht in den Gemeinderat einziehen - und das, obwohl er bei der Kommunalwahl die zweitmeisten Stimmen aller Bewerber erhalten hat. Zum Verhängnis wird dem 50-Jährigen sein Job als Bauamtsleiter im Rathaus. Denn laut Bayerischer Gemeindeordnung dürfen leitende oder hauptberufliche Arbeitnehmer einer Kommune dort nicht zugleich ehrenamtlicher Gemeinderat sein. "Ich hätte das Mandat gerne angenommen", sagt Zellner, "aber rechtlich geht das nicht". An seiner Stelle wird Andrea Killer (CSU) in den Gemeinderat nachrücken, dessen konstituierende Sitzung im Mai geplant ist - sofern es die Corona-Lage erlaubt.

Hubert Zellner war am 15. März zum einen als CSU-Kandidat bei der Bürgermeisterwahl angetreten, holte dort aber bloß 35,8 Prozent der Stimmen und unterlag Amtsinhaberin Barbara Bogner von der Unabhängigen Bürgervereinigung Sauerlach (52,9 Prozent) deutlich. Zum anderen stand der Bauamtsleiter auch an der Spitze der Wahlliste seiner Partei für den Gemeinderat und holte 3257 Stimmen - ein Wert, der nur von der wiedergewählten Rathauschefin (3879) übertroffen wurde. Die Frage, ob er im Falle einer Niederlage bei der Bürgermeisterwahl in den Gemeinderat einziehen werde, hatte Zellner im Vorfeld offen gelassen. Dass er das Mandat nun nicht wahrnehme, "finde ich schade", sagt CSU-Vorsitzender Markus Hoffmann. "Aber die Entscheidung ist auch verständlich, denn es ist ein Ehrenamt, das sich in diesem Fall nicht mit den beruflichen Plänen vereinbaren lässt."

Zellner selbst sagt, dass er die Enttäuschung mancher Bürger, die ihm bei der Kommunalwahl ihre Stimme gegeben haben, durchaus nachvollziehen könne. Als er seinerzeit die Entscheidung getroffen habe, die CSU-Liste anzuführen, "da war die eine oder andere berufliche Veränderung geplant", so Zellner. Doch in der jetzigen Situation müsse er auch an seine "wirtschaftliche Zukunft" denken, sagt der Sauerlacher Bauamtsleiter. "Ein Schnellschuss wäre hier fehl am Platz gewesen." Vielmehr wolle er nun "detaillierte Überlegungen anstellen, wie mein künftiges Leben aussehen wird".

Da seine Tätigkeit im Bauamt nicht mit dem Ehrenamt eines Gemeinderats in Sauerlach vereinbar war, hatte der Wahlausschuss Hubert Zellner im abschließenden Endergebnis von Platz eins auf den Rang des ersten Listennachfolgers zurückgestuft. Sollte in den kommenden sechs Jahren also ein CSU-Gemeinderat sein Mandat abgeben, dann wäre er der vorderste Nachrücker. Dazu sagt Zellner: "Es kann ja sein, dass sich da in Zukunft etwas ergibt".

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