Kommunalwahl in Neubiberg:Historischer Machtwechsel in Neubiberg

Thomas Pardeller wird nach einem halben Jahrhundert der erste CSU-Bürgermeister, Grünen-Kandidat Körner ist enttäuscht

Von Daniela Bode, Neubiberg

Kommunalwahl in Neubiberg: Ein Grund zum Anstoßen: Thomas Pardeller (zweiter von links) feierte im Kreis der Familie seinen Erfolg als neuer Bürgermeister von Neubiberg.

Ein Grund zum Anstoßen: Thomas Pardeller (zweiter von links) feierte im Kreis der Familie seinen Erfolg als neuer Bürgermeister von Neubiberg.

(Foto: Claus Schunk)

Nach mehr als 50 Jahren zieht die CSU in Neubiberg wieder ins Rathaus ein: Thomas Pardeller hat mit 55,8 Prozent der Wählerstimmen doch recht deutlich die Stichwahl für sich entschieden. "Ich bin überwältigt und erst mal glücklich", sagte er am Wahlabend, den er mit seinen Eltern und seiner Schwester verbrachte. Angesichts der aktuellen Situation wegen des Coronavirus hatte er die Hochrechnungen mit seinen Unterstützern per Videoschaltung verfolgt. Er werde zwar mit der Familie noch etwas trinken, aber das Feiern mit seinem Team werde er nachholen, sagte er. Mit 32 Jahren ist er nun der jüngste Bürgermeister im Landkreis.

Gesorgt hat Pardeller sich während der Hochrechnungen nicht. "Ich hätte aber ein engeres Ergebnis erwartet", sagte er. Den Grund für den Erfolg vermutet er darin, dass es sich ausgezahlt habe, dass er und sein Wahlkampfteam in den "letzten zwei Wochen noch einmal richtig Gas gegeben haben". Er glaubt auch, die Wähler hätten geschätzt, dass er in den vorigen zwei Wochen angesichts der Corona-Krise einen Einkaufsservice und den Neubiberg-Gutschein als Unterstützung für Gewerbetreibende ins Leben gerufen hat. "Die Leute haben honoriert, dass da einer ist, der sich um die Unterbiberger und die Neubiberger kümmert." Außerdem habe er gemerkt, dass die Wähler einen Neuanfang und einen jungen Bürgermeister wollten.

Pardellers Herausforderer Kilian Körner (Grüne) klang am Abend freilich weniger erfreut: "Ich bin ein bisschen bedröppelt und enttäuscht", sagte er. Er habe gedacht, dass es reicht. Sein "ausdrücklicher Glückwunsch an Thomas" klang dennoch echt. Auch der 58-Jährige hatte die Ergebnisse zu Hause verfolgt und war mit anderen Grünen per Videokonferenz zusammengeschaltet. Ein Lichtblick für ihn: "Ich bin mir sicher, dass das Klima im Gemeinderat jetzt besser wird und ich bin froh, dass es so ist", sagte er.

Geht es nach Pardeller, dürften im Gemeinderat tatsächlich bald neue Zeiten anbrechen. Er jedenfalls wolle "allen die Hand reichen". Klar gebe es unterschiedliche Meinungen, aber "bei wichtigen Themen sollten wir breite Mehrheiten haben". Pardeller dankte allen drei Herausforderern, auch Elisabeth Gerner (SPD) und Reiner Höcherl (Freie Wähler), die bereits im ersten Wahlgang ausgeschieden waren, für den von ihnen geführten fairen Wahlkampf.

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