Kommunale Investitionen:Ismaning kommt gut durch die Krise

Kommunale Investitionen: Kämmerin Christine Weiß.

Kämmerin Christine Weiß.

(Foto: Robert Haas)

Auch wenn der Haushalt 2021 knapper ausfällt, hält die Gemeinde an ihren Großprojekten fest. Sie greift dazu auf die Rücklagen zurück. Freiwillige Leistungen an Vereine werden dagegen wohl gekürzt

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Der Beschluss des Haushalts für das laufende Jahr 2021 dürfte im Ismaninger Gemeinderat nur noch eine reine Formsache sein: Nachdem der Verwaltungs- und Sozialausschuss im November die Eckdaten des Vermögensetat beraten und für gut befunden hatte, haben sich die Lokalpolitiker in dem Gremium am Donnerstagabend einstimmig dafür ausgesprochen, die von der Finanzabteilung geplanten Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt dem Gemeinderat ebenfalls zur Genehmigung zu empfehlen. Die Kommune kann heuer mit einem Gesamtvolumen von 143,5 Millionen Euro planen. Damit weist der aktuelle Haushaltsplan gut 30 Millionen Euro weniger aus als der im abgelaufenen Corona-Jahr 2020.

Auch wenn in Ismaning die Einnahmen wegen der Pandemie sinken, hält die Kommune, die zu den finanzstarken im Landkreis München zählt, an Großprojekten wie der Erweiterung des Gymnasiums, dem Technischen Rathaus und der dritten Grundschule fest. Auch weitere Gemeindewohnungen sollen entstehen. Die wichtigste Einnahme im Verwaltungshaushalt ist wie immer die Gewerbesteuer. Für 2021 weist das Ismaninger Zahlenwerk einen Ansatz von 60 Millionen Euro aus. Das sei angesichts der noch nicht abzusehenden Auswirkungen der Corona-Krise eine "eher vorsichtige Schätzung", sagte Kämmerin Christine Weiß in der Sitzung am Donnerstagabend. 2020 waren mit 65,8 Millionen Euro gut acht Prozent mehr veranschlagt, die nach den Worten von Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) trotz der Pandemie auch fast in dieser Höhe auf dem Konto der Gemeinde gelandet sind, nicht zuletzt wegen der Ausgleichszahlungen durch den Freistaat, von denen auch Ismaning profitiert hat.

So sei man auf Einnahmen von etwa 64 Millionen Euro gekommen, berichtete Greulich. Er allerdings rechnet für 2021 eher nicht mit einer solchen Unterstützung. Die Gemeinde müsse sich wohl darauf einstellen, dass diese Finanzspritze ausbleiben dürfte. Dennoch gibt es in Ismaning auch im zweiten Corona-Jahr viel zu tun: Ganz oben auf der Agenda stehen die geplante Errichtung der dritten Grundschule und die Erweiterung des Gymnasiums, das fünfzügig ausgebaut werden muss. Mit dem Bau der Grundschule muss spätestens 2023 begonnen werden. In der Liste der notwendigen Investitionen steht neben den Schulen zum Beispiel auch die Verwirklichung des Technischen Rathauses und der Bau weiterer Wohnungen, für die es Förderprogramme und Zuschüsse gebe.

Unbedingt realisiert werden sollen im laufenden Jahr darüber hinaus unter anderem das Kaltlager für die Feuerwehr sowie die Sanierung der Kindertagesstätte an der Dorfstraße. Was die freiwilligen Leistungen angeht, werde man diskutieren müssen, kündigte Greulich an. Ismaning will zwar die örtlichen Vereine und Organisatoren weiterhin großzügig unterstützen, alle Wünsche aber wird die Gemeinde wegen den Folgen der Corona-Krise wohl von 2021 an nicht mehr so leicht erfüllen können, wie der Bürgermeister bereits im November andeutete.

Um den Vermögenshaushalt in Höhe von gut 34 Millionen Euro ausgleichen zu können, müssten knapp 18 Millionen Euro aus der allgemeinen Rücklage entnommen werden, zudem ist eine Zuführung von 13 Millionen Euro aus dem Verwaltungshaushalt mit einem Gesamtvolumen von rund 109,5 Millionen Euro geplant. In diesem machen laut Kämmerin Weiß die Personalkosten den größten Brocken aus: Für die Bezahlung der Beschäftigten rechnet die Finanzabteilung mit einer Summe von 24,2 Millionen Euro; das ist ein Anstieg um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ins Gewicht fallen zudem die Kreisumlage mit 34,7 Millionen Euro sowie Bewirtschafts- und Unterhaltskosten für Gebäude und Grundstücke (3,4 Millionen Euro). Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuern bleiben unverändert.

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