Kommentar:Mehrere Gewinner

Die Menschen im Landkreis haben offenbar verstanden, wie wichtig Europa und die EU für sie sind

Von Lars Brunckhorst

Es gibt zwei Gewinner an diesem Europawahlabend im Landkreis: die Grünen und die Demokratie. Die Grünen, weil sie ihr Ergebnis von vor fünf Jahren massiv verbessern konnten und nach der Landtagswahl erneut zweitbeliebteste Partei bei den Wählern wurden. Und die Demokratie, weil so viele Wähler mehr zur Wahl gegangen sind als 2014.

Gewinner ist aber auch Europa. Die Menschen hier im Landkreis haben offenbar verstanden, wie wichtig Europa und die EU für sie sind. Deshalb haben sie die Abstimmung am Sonntag anders als in der Vergangenheit endlich in ihrer großen Mehrheit ernst genommen. Mehr noch: Sie haben mit ihrem Votum gezeigt, was sie von nationalen Tönen und nationalistischen Bestrebungen halten: nichts. Weniger als sieben Prozent haben rund um München für die AfD gestimmt. Das ist klar weniger als bei der Europawahl vor fünf Jahren und nicht mehr als bei der Landtagswahl im Oktober. Die Wähler hier haben in ihrer überwältigenden Mehrheit verstanden, dass Europa nicht in die Hände von Populisten gehört. Mehr noch als die AfD hierzulande dürften die FPÖ in Österreich und die Lega in Italien ihren Anteil daran haben, dass sich die Menschen im Landkreis von den Rechten ganz überwiegend mit Grausen abwenden.

Als ganz kleiner Gewinner darf sich an diesem Abend auch die CSU freuen: Sie hat ihren Abwärtstrend gestoppt und im Vergleich zu 2014 sogar leicht gewonnen.

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