Ganz ist der Traum von Bundesliga-Handball in der Metropolregion nicht tot zu kriegen. Vor allem bei Älteren, die noch immer in Erinnerungen schwelgen an die großen Zeiten des TSV Milbertshofen oder des MTSV Schwabing in Deutschlands höchster Klasse. Letzterer wurde ja 1986 sogar Pokalsieger. Vor 32 Jahren. Manch einer träumt immer wieder davon, der große FC Bayern könnte dem Handballsport in München wieder zu alter Größe verhelfen - doch an der Säbener Straße sind derartige Pläne, falls es sie je gegeben hat, längst Opfer des Aktenvernichters geworden.
Sehr wahrscheinlich sind die Zeiten, in denen im Handball groß gedacht worden ist, ein für allemal vorbei. Es sind keine großen Namen mehr, die für erfolgreiche und kontinuierliche Arbeit stehen, sondern - nicht weniger traditionsreiche - Klubs wie Ismaning, Unterhaching, Taufkirchen oder auch der kleine TSV Sauerlach. Der ist mit seiner jungen, hochtalentierten Mannschaft aus lauter Eigengewächsen nur knapp am Aufstieg aus der Bezirksober- in die Landesliga vorbeigeschrammt ist. Mehr geht eigentlich kaum in einem Ort mit gerade einmal 8000 Einwohnern, in dem die Hallensportler auch noch mit den Fußballern konkurrieren.
Wer dauerhaft etwas höher hinaus will, muss Kräfte bündeln und Synergien nutzen. Das haben die Handballer des TSV Unterhaching und des SV-DJK Taufkirchen erkannt, die ja schon seit zwei Jahren ihre Jugendmannschaft unter dem Dach der Spielgemeinschaft HT München (Hachinger Tal) fusioniert haben und nun auch bei den Erwachsenen künftig gemeinsame Sache machen. Nur wer sich um den Unterbau kümmert, auf eigene Talente setzt und ihnen möglichst viele unterschiedliche Plattformen anbietet, um sich weiterzuentwickeln, hat im Handball eine echte Zukunft.
Bis in die Handball-Bundesliga wird es selbst mit herausragender Jugendarbeit und enger Zusammenarbeit kein Verein und keine Spielgemeinschaft aus dem Landkreis schaffen. Hochklassiger, rasanter und attraktiver Handball wird in Unterhaching, Ismaning, oder Sauerlach dennoch angeboten. Von jungen Frauen und Männern, die sich von klein auf in ihren Vereinen entfalten konnten - und dort ihren Traum leben.