Kommentar:Das Geld ist gut angelegt

Die hohen Investitionen in den Unterföhringer Schulcampus sind gerechtfertigt, weil die Gemeinde und der Landkreis nachhaltig profitieren werden

Von Sabine Wejsada

Fast 150 Millionen Euro für den neuen Unterföhringer Campus mit Grundschule und Gymnasium samt Sporthalle und Tiefgarage - das ist eine Stange Geld. So mancher Bürgermeister aus anderen Kommunen im Landkreis München wird sich ungläubig die Augen reiben angesichts dieser immensen Summe. Auch im Kreistag wird sich der eine oder andere die Haare raufen, weil der Landkreis 70 Prozent der Baukosten tragen soll, die allein für das Gymnasium auf mindestens 90 Millionen Euro geschätzt werden.

Unterföhring ist in der glücklichen Lage, richtig groß bauen zu können. Die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln und die Summe der Rücklagen nähert sich der magischen Marke von einer halben Milliarde Euro. Ja, die Stadtrandkommune - seit langem attraktiver Standort für Fernsehsender und Filmfirmen sowie Versicherungen - kann aus dem Vollen schöpfen. Dass die Lokalpolitiker nun einen Schulcampus erster Güte bauen lassen und dafür einen dreistelligen Millionenbetrag ausgeben, ist eine langfristige Investition in die Zukunft.

Großzügige Klassenzimmer, die Lust aufs Lernen machen, freundliche Aufenthaltsräume, in denen Kinder und Jugendliche durchschnaufen können zwischen stressigen Schulstunden, und das alles untergebracht in nachhaltigen Bauwerken, die allesamt barrierefrei und auf Inklusion ausgelegt sind, weil im künftigen Gymnasium auch Hörbehinderte das Abitur machen können. Dafür sind die vielen Millionen gut angelegt. Auch wenn der Landkreis und damit alle seine Städte und Gemeinden das Unterföhringer Leuchtturmprojekt mitfinanzieren müssen. Am Ende ist es nicht mehr als ein Nullsummenspiel: Allein 2017 wird Unterföhring 67 Millionen Euro an Kreisumlage überweisen. Viel Geld, von dem alle profitieren.

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