Kommentar:Anschluss nicht verpassen

Will der Landkreis München für Unternehmen top bleiben, muss stärker in den Breitband-Ausbau investiert werden

Von Bernhard Lohr

Auch wenn es anscheinend nicht so einfach ist, ihn richtig hinzubekommen: Der Breitbandausbau selbst ist nur der erste Schritt. Gerade in einem Landkreis wie dem Münchner, der von seiner Wirtschaftskraft profitiert und sich zu Recht seiner innovativen Unternehmen rühmt, muss klar sein, dass künftige Herausforderungen nur mit einem Mentalitätswechsel zu bewältigen sind. Die Digitalisierung verändert das Leben und Arbeiten und stürzt viele Gewissheiten um. Wichtig ist, Risiken nicht zu verheimlichen, aber sie gerade im Münchner Umland als Chance zu begreifen.

Das heißt natürlich, dass der Breitbandausbau endlich zügig vorangebracht werden muss. Krasse Defizite braucht man nicht lange zu suchen. Eine kleine Umfrage unter Kollegen reicht, um mitzubekommen, wie viele noch immer daran verzweifeln, wenn sie Dateien aus dem Netz herunterladen wollen. Schulen beginnen vielerorts erst jetzt, sich Technologien anzueignen, die bald unser aller Leben massiv prägen werden. Und Unternehmen müssen feststellen, dass der Glasfaseranschluss im Gewerbegebiet keine Selbstverständlichkeit ist. Das ist traurige Realität.

Manchmal wundert man sich, dass europaweit München und sein Umland ein tadelloses Image genießen als Region, die auf der Höhe der Zeit ist. Unternehmen schätzen den Standort, weil natürlich vieles top ist und auch andere Faktoren zählen. Der Wohlstand des Landkreises hängt aber auch davon ab, dass viele hier tätig sind, die sich als technologische Avantgarde begreifen. Hier wird an selbstfahrenden Autos geforscht und an vielen anderen Zukunftstechnologien. Dazu passt die Autobahn ins Internet - nicht der Trampelpfad.

© SZ vom 22.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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