Kolumne "After Eight":Lieber live!

Ob groß, ob klein: Live-Konzerte kommen bei den Münchnern derzeit derart gut an, dass viele Gigs bereits ausverkauft sind.

Beate Wild

Endlich ist die Durststrecke überwunden. Die Rede ist nicht vom langen Winter mit seinen schmerzhaft niedrigen Temperaturen und endlos dauernden Nächten. Nein, im März beginnt nicht nur der Frühling, sondern auch die Konzertsaison. Kylie war schon da. Jamiroquai, James Blunt und die Beatsteaks kommen noch.

Mick Jagger, Sänger der Rolling Stones bei einem Konzert im Münchner Olympiastadion, 2003

Es muss ja nicht immer das Olympiastadion sein. Auch Konzerte in kleinen Clubs erfreuen sich bei den Münchnern größter Beliebtheit.

(Foto: DDP)

Aber nicht nur die großen Namen sind bei den Münchnern beliebt. Gerade die vielen mittelgroßen Live-Acts erhalten immer mehr Zuspruch. Das sieht man am reißenden Kartenabsatz und daran, dass viele Konzerte schon lange im Voraus ausverkauft sind. Die US-amerikanischen Punk-Rocker von Rise Against etwa machen locker das Zenith voll, die Tickets sind schon längst alle weg. Genauso bei Robyn, Bruno Mars, Frittenbude, Hurts - alle ausverkauft. Das Konzert von Interpol wurde wegen großer Nachfrage gar von der Muffathalle ins Zenith verlegt.

Von der steigenden Lust der Münchner auf Live-Musik profitieren aber nicht nur die bekannten Bands. Auch die kleinen, feinen Gigs sind stets gut besucht. Club-Konzerte sind beliebter, als immer nur zum weichgespülten Sound-Mix des Resident-DJs zu tanzen. Wenn demnächst die Neuseeländer Indie-Popper von The Naked & The Famous im 59:1 in die Saiten hauen, ist das schon längst nicht mehr nur was für Musiknerds. Und wer am Wochenende zu den melancholischen Hymnen der schottischen Alternativ-Rocker von Glasvegas im Atomic Café schwelgen will, hat leider Pech gehabt, denn dieser Auftritt ist ebenfalls längst ausverkauft.

Selbst die Auftritte völlig unbekannter Weltmusik-Combos im improvisierten Interimslokal Import/Export erfreuen sich größter Beliebtheit. Es scheint fast, als seien Konzertbesuche das neueste Hobby der Münchner. Einziger Wermutstropfen: Will man bestimmte Karten, sollte man sie am besten schon Monate im Voraus sichern.

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