Kirchheim:SPD übt Kritik an Uber

"Fünf-Euro-Ticket für Kirchheim geht auf Kosten der Fahrer"

Das Pilotprojekt des Fahrdienstleisters Uber in Kirchheim stößt bei der örtlichen SPD auf strikte Ablehnung. Das versprochene Fünf-Euro-Ticket sei genauso unfair wie ein Fünf-Euro-T-Shirt, argumentiert die SPD. Auch wenn sich ein solches Ticket für eine Fahrt innerhalb des Gemeindegebietes oder zu den Nachbarkommunen und ein 15-Euro-Ticket für die nächtliche Heimfahrt von München nach Kirchheim verlockend anhöre, lehne die SPD dieses Projekt entschieden ab. "Der günstige Preis wird auf Kosten der Fahrerinnen und Fahrer erzielt", so die Sozialdemokraten in einer Pressemitteilung vom Montag.

"Beim Mindestlohn von 9,19 Euro zuzüglich Sozialversicherung kostet der Beschäftigte für 24 Stunden am Tag rund 270 Euro", rechnet die SPD vor. Dazu kämen die Abschreibung für das Auto, die Betriebskosten und die Verwaltung/Vermittlung. "Für die schwarze Null braucht es da pro Tag deutlich über 20 Nacht- beziehungsweise über 65 Ortsfahrten." Da dies völlig unrealistisch sei, würden wohl Schlupflöcher gesucht, um die Personalkosten zu reduzieren. Das US-amerikanische Unternehmen und Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) hatten in der vergangenen Woche das Pilotprojekt vorgestellt, mit dem Uber erstmals in Deutschland außerhalb einer Großstadt Taxis Konkurrenz macht. In ihrer Pressemitteilung weist die SPD darauf hin, dass das Projekt ohne Beteiligung des Kirchheimer Gemeinderats ins Leben gerufen worden sei.

Die SPD begrüße "außerordentlich weitere Verbesserungen beim ÖPNV". Richtig sei auch der Ansatz, ein Angebot für Zeiten zu schaffen, in denen es keine Busverbindung zu U- und S-Bahn gibt. Denkbar wäre nach Ansicht der SPD etwa ein Ruftaxi-System. Eine Lösung auf Kosten der Beschäftigten lehne man jedoch vehement ab. Auch Taxi-Unternehmer kritisieren den Pilotbetrieb.

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