Kommunalfinanzen: Kirchheim investiert in Bauvorhaben

Für das neue Rathaus und einen Hort greift die Gemeinde die Rücklagen an und nimmt neue Kredite auf.

Eine gute Nachricht hat Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) dem Gemeinderat schon vor der Diskussion über den Haushalt 2023 verkündet: Im vergangenen Jahr konnte die Gemeinde ihren Rücklagen gut zwei Millionen Euro zuführen. Laut Kämmerin Christine Brunner-Ernst wurde das Haushaltsjahr 2022 damit insgesamt deutlich besser als veranschlagt abgeschlossen.

Trotzdem schlagen sich die massiven Investitionen, die die Gemeinde in ihr Infrastrukturprojekt Kirchheim 2030 steckt, im neuen Haushalt nieder. 15 Millionen Euro will Kirchheim heuer für den Neubau des Rathauses ausgeben, der Neubau des Horts im Haus für Kinder II ist mit sieben Millionen veranschlagt. Um die Ausgaben decken zu können, ist eine Entnahme in Höhe von 16 Millionen aus der Rücklage geplant. Außerdem muss Kirchheim voraussichtlich Kredite in Höhe von rund 9,1 Millionen Euro aufnehmen.

Insgesamt umfasst der Vermögenshaushalt 2023 in Einnahmen und Ausgaben jeweils gut 47,2 Millionen Euro, das entspricht einer Steigerung um rund 21 Prozent im Vergleich zu 2022. Das Volumen des Verwaltungshaushalts ist mit rund 47 Millionen im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent gestiegen.

Die großen Ausgaben für die vielen Bauprojekte in der Gemeinde haben die Verschuldung in den vergangenen Jahren kontinuierlich wachsen lassen. Zum Ende dieses Jahres rechnet die Kämmerei mit knapp 55,1 Millionen Euro Schulden, pro Kopf sind das circa 4425 Euro. Zum Vergleich: Im Durchschnitt liegt die Pro-Kopf-Verschuldung in größenmäßig ähnlichen kreisangehörigen Gemeinden in Bayern bei 718 Euro. Dennoch zeigt sich die Kirchheimer Rathausverwaltung zuversichtlich. Von 2024 an deutet sich eine deutliche Entspannung der finanziellen Lage an, wie Brunner-Ernst sagt.