"Einen alten Baum verpflanzt man nicht" lautet eine Redensart, an die sich die Gemeinde Kirchheim aber nicht halten will: 18 Bäume sollen in dem Ort im Laufe diesen Jahres samt Wurzel ausgegraben und dann anderer Stelle wieder eingesetzt werden. Ansonsten müsste die Gemeinde diese fällen lassen. Denn sie stehen auf einer Fläche, die benötigt wird, um den Kirchheimer Kreisverkehr bei der Staatsstraße zu vergrößern.
Etwa zwei Drittel der Bäume, die für den Straßenbau geholzt werden müssten, sollen laut Gemeinde durch eine Verpflanzung erhalten bleiben. Nötig sind dafür Spezialmaschinen, wie sie auf dem Foto der Firma Opitz aus Heideck in Mittelfranken zu sehen sind. Große Schaufeln drehen sich um den Baum, graben sich in die Erde und heben diesen mit dem Wurzelwerk heraus. Der Erfolg solcher Maßnahmen liege bei nahezu 100 Prozent, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage, das mehr als eine Million Bäume in ganz Europa verpflanzt haben will. Erfahrungen in Kirchheim gibt es jedoch keine. "Jeder Baum erhält im Nachgang eine intensive Pflege, aber eine Prognose ist schwierig", schreibt Katharina Ruf, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Kosten könnten sich für jeden Baum zwischen 3000 und 6000 Euro belaufen. Der Freistaat übernehme davon voraussichtlich Dreiviertel.
Wann genau in Kirchheim die Schaufellaster anrücken, steht noch nicht fest. Doch bereits jetzt hat die Gemeinde acht Eschen, sieben Linden und zwei Kirschen ausgewählt, die verpflanzt werden sollen. Als Nächstes sucht das Rathaus nach einer Firma, die auf solche Maßnahmen spezialisiert ist.