Von der Gastwirtschaft zum Bürgerhaus - bis in die Fünfzigerjahre war der "Alte Wirt" in Heimstetten mit seinem typischen Kastaniengarten der gesellschaftliche Mittelpunkt im Ort. Diese Lebendigkeit soll das historische Gebäude wiedererlangen. Im vergangenen November kaufte die Gemeinde das Anwesen, um es zu einem Bürger- und Kulturzentrum auszubauen.
"Ein Bürgerhaus lebt von der Initiative der Bürger", sagt der Kirchheimer Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU). Daher wurde die Bevölkerung aufgefordert, eigene Ideen und Wünschen für eine künftige Nutzung miteinzubringen. Eine Möglichkeit, von der insgesamt 60 Interessierte, Mitglieder der örtlichen Vereinen sowie Mitarbeiter von sozialen und karitativen Einrichtungen und der VHS an drei Informationsabenden Gebrauch machten, wie die Gemeinde Kirchheim mitteilt.
Sie berieten gemeinsam mit Vertretern aus der Verwaltung und dem Büro "Architektur und Stadtplanung Schober" aus München über das künftige Raum- und Nutzungskonzept sowie über die Gestaltungsmöglichkeiten der Außenflächen. Dabei kristallisierte sich der Wunsch nach einem Veranstaltungssaal mit bis zu 200 Personen heraus. Gefragt sind auch Gruppenräume für Vereine, Platz für die Volkshochschule, Proberäume für Musikgruppen, Chöre und Ensembles sowie Ausstellungsmöglichkeiten für Künstler. Soziale und karitative Initiativen können sich im Bürgerhaus einen integrativen Treffpunkt vorstellen, eine Art Sozial-Café. Schon jetzt wird im Bürgerhaus ein Kleider-Café betrieben, das bereits auf große Resonanz in der Bevölkerung stößt.
Das Stadtplanungsbüro Schober wird laut Gemeinde noch im ersten Halbjahr 2015 einen Architektenwettbewerb ausschreiben. Die Teilnehmer sollen das von den Gemeindevertretern und Bürgern entwickelte Raumkonzept umzusetzen. Ziel sei, ein tragfähiges, qualitätsvolles und damit nachhaltiges Sanierungs- und Nutzungskonzept für das Gebäude sowie den Außenbereich zu erarbeiten, das den historischen Ortskern von Heimstetten stärkt, so die Gemeinde. Die Sanierung soll dann im Mai 2016 starten.