Kirchheim:Kläranlage wird erweitert

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Kommunaler Entsorger erhöht Kapazität um die Hälfte

Große Veränderungen stehen beim kommunalen Ver- und Entsorgungsunternehmen (VE) München Ost bevor: In diesen Tagen startet eine über mindestens fünf Jahre laufende Großbaustelle auf dem Gelände der Kläranlage in Finsing in die erste Phase. Grund dafür ist das starke Wachstum der 13 Trägergemeinden in den Landkreisen München, Ebersberg und Erding. Um das Abwasser der Menschen, die hier wohnen, richtig entsorgen zu können, muss die Kläranlage mitwachsen. Von einer Kapazität von bisher 135 000 Einwohnerwerten wird die Anlage auf die Aufnahme von 200 000 Einwohnerwerten vergrößert, wie das Unternehmen mitteilt. Kosten wird die Maßnahme nach Angaben des Verwaltungsratsvorsitzenden Piet Mayr etwa neun Millionen Euro.

In der Kläranlage in Finsing wird auch das Abwasser aus Aschheim, Feldkirchen, Grasbrunn und Kirchheim aufbereitet. Bis auf Grasbrunn beziehen diese Gemeinden auch ihr Trinkwasser von dem Kommunalunternehmen, das seinen Sitz in Poing hat. Die Großbaustelle wird auch Auswirkungen auf Gebühren und Beiträge haben, wie Vorstand Thilo Kopmann vom VE München Ost erläutert: "Den örtlichen Gegebenheiten geschuldete massive bauliche Erweiterungen gibt es nicht zum Nulltarif." Bereits vor Beginn der Bauarbeiten seien bestehende Möglichkeiten zur Kostenminimierung geprüft und umgesetzt worden, so der Vorstand weiter. Einsparungen ergäben sich beispielsweise aus einer Prüfung der Planung der Bauabläufe auf Effizienz und Synergien sowie aus der öffentlichen Ausschreibung der Arbeiten. "Am Ende muss jedoch beides stimmen: Qualität und Preis der Erweiterungen", fasst der Vorstand zusammen. Sofort werden die zusätzlich anfallenden Kosten allerdings nicht auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt, wie Piet Mayr erläutert. Bei der nächsten Gebührenkalkulation, die frühestens nächstes Jahr erfolgt, müssten die Kosten der Baumaßnahmen aber berücksichtigt werden.

Nach erfolgreicher öffentlicher Ausschreibung starten nun die Bauarbeiten in die erste von fünf Phasen. In der Zeit bis Februar 2021 wird ein neues Belebungsbecken erstellt, in dem Kleinstlebewesen das Wasser reinigen. Der Erdaushub-, die Spundungs- und Betonarbeiten hierfür dauern bis Ende 2019. Bis Ende 2020 wird neben dem Neubau einer Gebläsestation für das neue Belebungsbecken die dazugehörige Infrastruktur, wie Leitungsbau, Schächte und Verteilerbauwerk den neuen Anforderungen angepasst. Zeitgleich wird bis Ende 2020 ein neuer Sand- und Fettfang gebaut und die dazugehörige Infrastruktur bis Mitte 2020 erweitert.

© SZ vom 02.08.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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