Energiekrise:Hilfsfonds für Menschen in Not

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Die Gemeinde Kirchheim richtet ein Spendenkonto für Bürgerinnen und Bürger ein, die sich die steigenden Preise nicht mehr leisten können.

Von Martin Mühlfenzl, Kirchheim

Der Gasmarkt erlebt immer neuen Volten. Für Kunden ist es kaum mehr nachvollziehbar, warum die Preise am einen Tag sprunghaft steigen und am nächsten vielleicht wieder leicht sinken. Aber eine Erkenntnis setzt sich immer mehr durch: Billiger wird es mittel- und langfristig nicht. Und dass die Kosten für Energie in der nächsten Zeit wohl nicht sinken, sondern weiter steigen werden, ist auch in den Rathäusern im Landkreis München angekommen - und so hat etwa die Gemeinde Kirchheim entschieden, einen Hilfsfonds einzurichten, mit dem Menschen schnell und unbürokratisch geholfen werden kann, die aufgrund der hohen Kosten für Energie in eine Notlage kommen.

"Neben staatlicher Unterstützung brauchen wir für die anstehende Zeit auch Solidarität untereinander", begründet Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) die Initiative. Es ist ein Hilfsprojekt, das auch aus der Mitte der Gesellschaft kommt. So seien in den vergangenen Wochen bereits Spenden aus der gesamten Region eingegangen, berichtet der Rathauschef, darunter seien auch zahlreiche ortsansässige Vereine und Unternehmen gewesen, die "großzügig für Menschen in Not" finanzielle Unterstützung beigesteuert hätten. So ist bereits ein sechsstelliger Betrag zusammengekommen, der mittlerweile die Basis des neuen Hilfsfonds bildet.

"Entweder wird direkt unterstützt oder an die zuständige Stelle weitervermittelt."

Die Gemeinde will den Menschen, die unter den hohen Energiepreisen ächzen, aber auch mit "kompetenter Beratung" zur Seite stehen, erläutert Böltl, der bei der Landtagswahl im Herbst 2023 für die CSU als Direktkandidat im Stimmkreis München-Land Nord ins Maximilianeum einziehen will. "Hier hilft die Gemeinde konkret", so der Bürgermeister. "Entweder wird direkt unterstützt oder an die zuständige Stelle weitervermittelt." Denn die anhaltende Inflation, vor allem durch stark gestiegene Energiekosten und höhere Lebensmittelpreise würden immer mehr Menschen spüren oder, wie Böltl es ausdrückt: "Das Leben ist teuer geworden. Viele Menschen, auch solche mit einem mittleren Einkommen und ohne Rücklagen, haben Sorge, dadurch in eine finanzielle Notlage zu geraten."

Kirchheimerinnen und Kirchheimer, die auf Unterstützung angewiesen sind, können sich während der Öffnungszeiten des Rathauses an die Abteilung Soziales, Bildung und Generationen der Gemeindeverwaltung wenden, sie können auch einen individuellen Termin vereinbaren (Telefon: 089/909 09 51 18, E-Mail: unterstuetzung@kirchheim-heimstetten.de). Ein Anspruch auf Leistungen besteht nicht, jeder Fall wird von der Verwaltung geprüft, denn die Gemeinde verwaltet die Gelder und wird sie einzelfallbezogen einsetzen.

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