Kirchheim soll unabhängiger werden von fossilen Energieträgern: Auf einem rund 20 Hektar großen Grundstück zwischen dem Heimstettener See und der Autobahn A 99 will das ortsansässige Start-up-Unternehmen Neoampere einen Solarpark errichten. Dessen Vertreter Franz Glasl, der für die Junge Union zugleich Mitglied des Kirchheimer Gemeinderats ist, stellte die ersten Pläne am Dienstagabend im Bauausschuss des Gemeinderats vor und erhielt breite Zustimmung aus allen Fraktionen.
Die Fläche, auf der die Solarmodule geplant sind, ist rund doppelt so groß wie der gesamte neue Ortspark, der gerade zwischen den beiden Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten entsteht und für die Landesgartenschau 2024 eröffnet wird. Der Solarpark soll nach Angaben Glasls eine Leistung von 23,5 Megawatt haben. Damit sollen etwa 44 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der Gemeinde abgedeckt werden können. Aktuell, so Glasl, würden lediglich sieben Prozent des Stroms in Kirchheim durch Photovoltaikanlagen erzeugt.
Der Solarpark soll nach Darstellung der Initiatoren jedoch nicht nur erneuerbare Energie liefern, sondern auch die Fläche ökologisch aufwerten: Zwischen den Modulreihen sind laut Glasl größere Abstände geplant als gesetzlich vorgeschrieben, um der Natur mehr Platz zu bieten. So soll Lebensraum unter anderem für Insekten entstehen. Auch eine landwirtschaftliche Nutzung des Feldes soll möglich sein, etwa durch Schafe, Bienen und Hühner. Die Wege zum Naherholungsgebiet Heimstettener See sollen durch den Solarpark nicht beeinträchtigt werden, wie Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) betonte. Der Rathauschef möchte im Gegenteil eine optische Aufwertung erreichen, etwa durch Hecken oder Grünstreifen zur Abgrenzung.
Eine weitere neue große Freiflächen-Photovoltaik-Anlage im Münchner Umland ist aktuell zwischen Gräfelfing und Planegg im Gespräch. Die Bürger-Energie Unterhaching möchte ihren Solarpark erweitern, in Salmdorf bei Haar soll die mittlerweile 15 Jahre alte Freiflächensolaranlage ertüchtigt werden.