Haushaltsberatungen:Kirchheims Schuldenberg wächst

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Hier soll einmal der Kircheimer Ortspark entstehen. Billig wird er nicht. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde muss im kommenden Jahr Kredite in Höhe von etwa 17 Millionen Euro aufnehmen. Grund sind enorme Investitionen in die Ortsentwicklung.

Von Anna-Maria Salmen, Kirchheim

Das Ortsentwicklungsprogramm "Kirchheim 2030" steht aktuell im Fokus der Gemeinde - das zeigt sich nicht nur an den zahlreichen Baustellen im Ort, mit denen das große Infrastrukturprojekt immer mehr Gestalt annimmt, sondern auch an den Finanzen. Der vorläufige Vermögenshaushalt für das kommende Jahr, den Kämmerin Christine Brunner-Ernst dem Kirchheimer Hauptausschuss am Dienstagabend vorstellte, enthält aufgrund der enormen Investitionen ein Defizit in Höhe von etwa 22,2 Millionen Euro, das durch eine Kreditaufnahme in Höhe von circa 17,2 Millionen ausgeglichen werden muss. Weitere fünf Millionen sollen aus den Rücklagen in den Vermögenshaushalt übertragen werden. Bis zum Jahresende wird die allgemeine Rücklage allerdings voraussichtlich wie geplant noch bei 14 Millionen liegen.

Trotz der hohen Kosten für Kirchheim 2030 habe die Kämmerei es geschafft, die Finanzen über die kommenden Jahre insgesamt solide zu halten, sagte Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU). Die Ausgaben seien zudem Investitionen, die vielen Generationen zugutekämen: Von Projekten wie dem Ortspark, dem neuen Gymnasium oder der Wohnbebauung profitierten schließlich nicht nur die Bürger heute, sondern auch in der Zukunft.

Alleine für den Ortspark sind 7,6 Millionen Euro vorgesehen

Insgesamt will die Gemeinde im Jahr 2022 knapp 35,9 Millionen ausgeben, im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung von fast acht Prozent. Verschiedene Hochbaumaßnahmen sollen insgesamt 19,3 Millionen kosten, darunter der Beginn der Bauarbeiten für das neue Rathaus und für ein neues Kinderhaus. Beide Projekte erfordern in den Folgejahren weitere Ausgaben. Für den Ortspark sind im kommenden Jahr zudem 7,6 Millionen vorgesehen. Verschiedene Straßen- sowie Tiefbaumaßnahmen werden etwa fünf Millionen Euro beanspruchen.

Bereits im Vorfeld hat die Gemeindeverwaltung angesichts der zahlreichen Investitionen verschiedene Einsparmöglichkeiten erarbeitet: Bei einigen Projekten wie dem Bürgerhaus sowie dem Bahnhofsumbau wurden etwa lediglich die Kosten für die Planung in den Haushalt übernommen. Umgesetzt werden sollen diese Vorhaben erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Den hohen Ausgaben stehen Einnahmen in Höhe von knapp 13,7 Millionen gegenüber. Unter anderem erhält die Gemeinde insgesamt 5,6 Millionen aus Zuweisungen und Zuschüssen, weitere 4,5 Millionen bekommt Kirchheim aus städtebaulichen Verträgen.

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