Kirchheim:Jury zeichnet Gymnasiasten aus

Kirchheim: Mit ihrer Seminararbeit gegen Antisemitismus und Islamfeindschaft haben Schüler des Kirchheimer Gymnasiums eine Jury überzeugt.

Mit ihrer Seminararbeit gegen Antisemitismus und Islamfeindschaft haben Schüler des Kirchheimer Gymnasiums eine Jury überzeugt.

(Foto: Claus Schunk)

Angehende Abiturienten überzeugen mit Seminararbeit zu Antisemitismus und Islamfeindlichkeit.

Von Hannah Wilholt, Kirchheim

Von der Decke hängen Absperrbänder herab, an denen Namen von ermordeten muslimischen und jüdischen Menschen befestigt sind. Die Installation "Say their names" ist Teil der P-Seminar-Arbeit von Schülern der 12. Klasse am Gymnasium Kirchheim. Mit ihrem Projekt "Gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit", das sie mit Unterstützung ihrer Religionslehrerin Marion Haass-Pennings erstellten, konnten die zwölf angehenden Abiturienten die Jury des P-Seminar-Preises 2021/23 überzeugen, am Freitagnachmittag erhielten sie in ihrer Schule dafür den Preis.

Mit ihrem Projekt wollten sie nicht nur auf die Diskriminierung hinweisen, die jüdische und muslimische Menschen immer wieder erfahren, sondern auch die positiven Aspekte der Religionen aufzeigen. Neben den Schülern von Haas-Pennings wurden in Kirchheim am Freitag auch die Projekte "Entwicklung eines Stadtspiels für die Stadt Wasserburg" des Luitpold-Gymnasiums Wasserburg am Inn und "Escapism - Planung und Gestaltung eines Escape-Rooms für den Mathematikunterricht der Unter- und Mittelstufe" des Camerloher-Gymnasiums Freising jeweils mit einem 200 Euro-Geldpreis ausgezeichnet. Letztere konnten mit ihrer Arbeit sogar auf Landesebene überzeugen.

Die zwölf Schüler aus Kirchheim organisierten für ihr Projekt eine Ausstellung, die in die Abschnitte Erinnern, Wissen, Bewusstwerden, Handeln, Vertiefung und Reflexion gegliedert war. In dieser wollten sie vor allem über die Gegenwart sprechen, aber das Vergangene nicht vergessen. Die rund 600 Besucher der Ausstellung konnten an einigen Infoständen sowohl etwas über die Holocaust-Überlebende Hanna Mandel lernen, die nach Auschwitz deportiert wurde, als auch über heutigen Erfahrungen und Wünsche von Juden und Muslimen.

In der interaktiven Ausstellung, die zum Anfassen und Ausprobieren einlädt, servierten die Schüler den Besuchern neben einigen religiösen und kulturellen Gegenständen wie einer Menora, Gebetsketten und Gebetsbüchern oder einem Dreidl, ein Spiel zum Chanukka-Fest, acht Kilogramm Äpfel sowie jeweils ein Kilo Honig und Datteln. Mit ihrer Darstellung jüdischen und muslimischen Leben wollten die Schüler nach eigenen Worten einen kritischen Blick "ohne Druck auf die Tränendrüsen" und Vorwürfe ermöglichen.

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