Kirchheim:Den Verkehr aus dem Ort halten

Die Gemeinde denkt über Umgehungen und ein Wegenetz für Radler und Fußgänger nach

Von Christina Hertel, Kirchheim

Ein Rathaus will Kirchheim bauen und einen Ortspark, ein Gymnasium und Wohnungen für etwa 3000 Menschen. Irgendwie müssen all diese Einrichtungen verbunden werden - mit Straßen, Radwegen, Bürgersteigen. Bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstagabend hat Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) ein erstes, grobes Konzept vorgestellt.

Die größte Angst der Kirchheimer: Dass der Verkehr mehr wird - in ihrem Viertel, vor ihr Haustür, aber auch bei den Schulen. Denn nach derzeitigem Plan soll die Heimstettener Straße, die momentan hinter dem Gymnasium endet, geöffnet werden. Möglicherweise könnte es eine Anbindung an die Poinger Straße geben. Die Idee der Planer ist, den Verkehr auf diese Weise möglichst schnell aus den Vierteln auf größeren Straßen, etwa die Kreisstraße M 1, zu bringen. Doch die Bürger fürchten, dass Lastwagenfahrer und Pendler auf diese Weise ermutigt werden, eine Abkürzung durch die Heimstettener Straße zu nehmen. Und das hieße: vorbei an Grundschule und Gymnasium. Verhindert werden soll das durch Verschränkungen und Einbuchtungen.

Aber es gibt noch weitere Varianten für Umgehungsstraßen, die in den nächsten Wochen geprüft werden. Die Kreisstraße im Süden könnte mit der Staatsstraße im Norden durch eine Osttangente zu verbunden werden. Oder die nördliche Heimstettener Straße könnte auf die Staatsstraße führen. Zudem im Gespräch: eine Westtangente parallel zur Autobahn. Für all diese Varianten werden Verkehrsmodelle erstellt. Das oberste Ziel: den Verkehr, so weit möglich, aus Kirchheim rauszuhalten. Doch ganz, das sagte der Bürgermeister auch, werde das nicht gehen. Denn, dass 3000 Bürger auch Autos mitbringen, ist klar. Die neuen Viertel werden deshalb so nah wie möglich an der Staatsstraße platziert. Etwa Dreiviertel der Menschen, die durch die Ortsentwicklung nach Kirchheim ziehen, sollen dort leben. Durch diese Nähe sollen sie möglichst schnell raus aus der Gemeinde sein. Geplant ist deshalb ein Umbau für das Kirchheimer Ei. An der Stelle, wo sich heute eine kleiner Kreisverkehr befindet, soll eine große Kreuzung mit Ampeln entstehen.

Um die Bürger dazu zu bringen, häufiger mit dem Rad zum Einkaufen, in die Schule oder zum Rathaus zu fahren, sollen die beiden Ortsteile durch ein neues Wegenetz besser miteinander verbunden werden. Statt zwei Brücken über die Staatsstraße soll es in Zukunft fünf geben. Hinzu kommen Übergänge beim Heimstettener Moosweg, bei der Ludwig- und Kreuzstraße. Außerdem sind Fuß- und Radwege durch den neuen Ortspark geplant, in Nord-Süd-Richtung, aber auch quer in die Viertel hinein. Am Ende sollen so alle zufrieden sein - auch die Alteingesessenen, wenn im September über das Projekt abgestimmt wird.

Der nächste Stammtisch zum Projekt Kirchheim 2030 findet am Mittwoch, 17. Mai, im Gasthof Neuwirt statt. Beginn ist um 19 Uhr.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: