Wenn alles gut geht, müssen in Neubiberg keine Eltern mehr um einen Kindergartenplatz für ihr Kind im September bangen. Die Gemeinde hat einige kreative Lösungen gefunden, um weitere Betreuungsplätze zu schaffen. Unter anderem soll im Hort der Grundschule Unterbiberg eine Vorschulgruppe für 20 ältere Kindergartenkinder eingerichtet werden. Es wäre eine temporäre Möglichkeit für das Betreuungsjahr 2019/2020. Die nötige Betriebserlaubnis würde vom Landratsamt erteilt. "Da sind wir auf die Eltern angewiesen", sagte Ordnungsamtsleiter Fabian Sass am Montag im Gemeinderat. Sie müssten bereit sein, ihr Kind aus einer anderen Einrichtung zu nehmen und hier in die Vorschule gehen zu lassen.
Zuletzt war bekannt geworden, dass im September 41 Kinder im Kindergarten- und vier im Krippenalter leer ausgehen könnten, obwohl sie einen Anspruch auf einen Platz hätten. Problem ist der Personalmangel, denn Betreuungsplätze gäbe es in der Gemeinde an sich genug.
Mittlerweile sind nach Angaben der Gemeinde weitere Krippen- und Kindergartenplätze vergeben worden, sodass nun noch 35 Kinder im Kindergartenalter und eines im Krippenalter, die Anspruch auf einen Platz haben, bis September vermittelt werden müssen. Nachdem einige Einrichtungen Personal gefunden haben und infolge der Maßnahmen der Gemeinde können wohl zumindest alle Kinder im Kindergartenalter untergebracht werden.
Die Gemeinde hat vor kurzem das Grundstück an der Wittelsbacherstraße 7 gekauft. Dort soll in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt die Großtagespflege ausgebaut werden. Hier können bis zu acht Kinder betreut werden. "Es sieht alles sehr gut aus", sagte Sass. Nur die Nutzungsänderung müsse noch beantragt werden. Weitere acht Plätze können laut Sass im Kindergarten am Marktplatz in Unterbiberg vergeben werden, vier davon im September, weitere vier im Oktober. Die Einrichtung hat weiteres Fachpersonal gefunden.
Sass wies darauf hin, dass sich an diesem aktuellen Stand stets noch etwas ändern könne. Insgesamt aber ist der Ordnungsamtsleiter guter Dinge. Denn es sind noch weitere Maßnahmen am Laufen. Die Gemeinde prüft etwa, ob ein Waldkindergarten für bis zu 20 Kinder eingerichtet werden kann. Außerdem will sich die Gemeinde an einem Pilotprojekt des Landkreises München beteiligen, für das spanische Erzieherinnen akquiriert werden. Zudem suchen die Einrichtungen laut Sass weiter nach Personal. Die Gemeinderäte aller Fraktionen begrüßten die positiven Ergebnisse. Die Gemeinde will betroffene Eltern nun über die eingeleiteten Maßnahmen informieren.