Der Gemeinderat von Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat die Entscheidung über eine Erweiterung der Kinderbetreuungseinrichtung Villa Glückskind vertagt. Auslöser der Debatte war ein Antrag der Unabhängigen Bürger (UB). Sie hatten vorgeschlagen, dass die Großtagespflege unweit des S-Bahnhofs alsbald auch jene Räumlichkeiten an der Saglerstraße nutzen solle, in denen aktuell das Kommunalunternehmen Höhenkirchen-Siegertsbrunn beheimatet ist. Dieses wiederum könnte nach den Vorstellungen der UB in der früheren Sparkasse Höhenkirchen eine neue Heimat finden.
Hintergrund des Vorstoßes sei die aktuelle Personalsituation in der Villa Glückskind, erläuterte Andrea Hanisch den Vorstoß ihrer Fraktion. Demnach verfüge die Einrichtung über genügend Fachkräfte, um zehn zusätzliche Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren zu betreuen. Aktuell besuchen die Einrichtung zehn Kinder im Alter von null bis drei Jahren - "zur vollen Zufriedenheit der Eltern", heißt es im Antrag der UB. Der Fraktion zufolge würde eine Erweiterung dazu führen, dass die Kinder der derzeitigen Gruppe bis zur Einschulung in der Villa Glückskind bleiben könnten. "Jetzt steht das Personal bereit", warb Hanisch für eine sofortige Entscheidung des Gemeinderats. Würde man diese hinauszögern, "ist das Personal weg", warnte sie. In ihrem Antrag verweisen die Unabhängigen Bürger auch auf die weiter angespannte Betreuungssituation im Ort. Aktuell stünden auf der Warteliste 87 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren.
Eine deutliche Mehrheit des Gemeinderats sprach sich jedoch gegen eine schnelle Entscheidung über eine Erweiterung der Villa Glückskind aus. "Das löst natürlich einiges an Geldern aus", gab Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) zu bedenken. Sie plädierte daher dafür, den Antrag im Rahmen der Haushaltsberatungen zu erörtern. Ohnehin könne man nicht "Gruppen öffnen und schließen, je nachdem, wie es gerade bei einem Träger mit dem Personal aussieht", sagte die Rathauschefin. Prinzipiell seien bei der Kinderbetreuung in der Gemeinde nicht fehlende Räumlichkeiten das Problem, sondern der Fachkräftemangel. "Vielleicht", sagte Mindy Konwitschny mit Blick auf die Personalsituation in der Villa Glückskind, "können sich die Damen oder Herren ja auch mal die anderen Einrichtungen in der Gemeinde anschauen."