Am kommenden Wochenende werden die Themen Kiesabbau und Naturschutz im Würmtal mal wieder hochkochen - und dabei voraussichtlich die gegensätzlichen Meinungen neuerlich aufeinander prallen. So können sich am Sonntag, 24. September, Interessierte gleich auf zwei Veranstaltungen die Argumente für und gegen die Rohstoffgewinnung in den Wäldern des Würmtals anhören. Auf der einen Seite lädt das Kieswerk Glück zu einem Tag der offenen Tür auf das Betriebsgelände in Gräfelfing ein und wird über die Bedeutung des Kiesabbaus in der Region informieren; parallel dazu findet eine Kundgebung diverser Umweltinitiativen in Großhadern statt, die angesichts des geplanten Kiesabbaus im Lochhamer Schlag auf den Erhalt des Waldes pochen.
Der Tag der offenen Tür im Kieswerk Glück gewährt einen Blick hinter die Kulissen der Kiesgewinnung des Unternehmens, das seit rund 90 Jahren im Würmtal tätig ist. Von zehn bis 16 Uhr können sich Besucher an der Spitzackerstraße 12 in Gräfelfing über das Werksgelände führen lassen und den Weg des Rohstoffs von seiner Gewinnung bis zum fertigen Beton oder Sand mitverfolgen. Dabei soll auch über Baustoffrecycling informiert werden, kündigt die Firma an.
Newsletter abonnieren:SZ Gerne draußen!
Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.
Welchen Schaden der Kiesabbau nach Ansicht der Umweltinitiativen den Wäldern im Würmtal zufügt, können sich Interessierte etwa einen Kilometer entfernt vom Kieswerk um 15 Uhr bei der Kundgebung auf dem Kinderspielplatz an der Ludwig-Hunger-Straße in Großhadern anhören. Mitveranstalter ist unter anderem die Initiative Grünzug-Netzwerk-Würmtal. Bei der Kundgebung geht es um Walderhalt statt Kiesabbau im Lochhamer Schlag, einem Waldstück nördlich der Großhaderner Straße. Hierfür hat die Firma Glück einen Antrag auf stufenweisen Kiesabbau auf einer Gesamtfläche von etwa zwölf Hektar gestellt.
Die Umweltinitiativen betonen die große Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz, vor allem angesichts zunehmender Hitzetage. Nach einer Wiederaufforstung dauere es Jahrzehnte, bis der Wald wieder seine volle Funktionsfähigkeit erlange. Das Unternehmen Glück unterdessen wirft den Umweltinitiativen "Stimmungsmache" vor. Der regionale Kiesabbau ist in den Augen des Unternehmens ein Beitrag zum Klimaschutz, weil der Rohstoff nicht über weite Strecken zu Baustellen transportiert werden müsse. Wenn kein Kiesabbau mehr in den geplanten Gebieten erfolgen sollte, habe das Kurzarbeit und eine "unsichere Zukunft" für die Belegschaft zur Folge.