Kehrtwende in Oberschleißheim:Zukunft von altem Bahnhof wieder offen

In Oberschleißheim würde man das alte Bahnhofsgebäude gerne kulturell nutzen. (Foto: Robert Haas)

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Nach dem empörten Aufschrei über den Verkauf des historischen Oberschleißheimer Bahnhofs scheint die Deutsche Bahn ihre Entscheidung zu überdenken. Der Verein "Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim (Vabosh)" hat nach einem Gespräch mit der Immobilientochter der Bahn jedenfalls berichtet, dass die Entscheidung noch nicht fix sei. Die geschäftsführende Vahosh-Vorsitzende Anke Schuster sagte, der ursprüngliche Entschluss der Bahn, den alten Bahnhof nicht an die Gemeinde zu verkaufen, werde auf 'retour' gesetzt und "überdacht".

Die Bahn hatte Empörung in Oberschleißheim ausgelöst, weil sie weder Rathaus noch Vabosh über ihre Entscheidung informiert hatte, die Immobilie an einen privaten Bieter zu übereignen, obwohl die Gemeinde selbst mitgeboten hatte. Als bekannt wurde, dass ein privater Investor den Zuschlag bekommen sollte und eine öffentliche Nutzung des Gebäudes erledigt schien, wurden sowohl Bürgermeister Christian Kuchlbauer als auch die Vabosh-Vorsitzende Schuster bei der Bahn vorstellig. Offenbar mit Erfolg. Die Bahn habe ihren Meinungsumschwung damit begründet, dass sich Kuchlbauer zuvor "vehement dafür ausgesprochen" habe, dass die Gemeinde den Bahnhof erwerbe, heißt es von Vabhosh. Und: "Vorerst ist Zeit gewonnen."

Der Verein hatte am Freitag noch an die Landtagskandidaten aller Parteien appelliert, ihren Einfluss bei der Bahn geltend zu machen, um eine Vergabe an die Gemeinde zu ermöglichen. Dieser Aufruf hat sich dann schnell erledigt.

© SZ vom 13.10.2018 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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