Eine Hygieneskandal hat in München den Operationsbetrieb an den beiden städtischen Kliniken Bogenhausen und Neuperlach weitgehend lahmgelegt. Es können nur noch Notoperationen stattfinden. Oberbürgermeister Christian Ude hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Reinhard Fuß, der für Strategie und Planung zuständige Geschäftsführer der städtischen Kliniken, ist auf unbestimmte Zeit vom Dienst suspendiert worden.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung sind gravierende Hygiene-Mängel in der Sterilgutaufbereitung im Klinikum Bogenhausen der Grund. Von dort wird auch das Krankenhaus in Neuperlach mit sterilem Material beliefert.
Der Fall war bereits am vergangenen Freitag bekanntgeworden, OB Ude hat daraufhin Anzeige erstattet. Eine Kontrolle durch das Gesundheitsreferat hat die hygienischen Mängel bestätigt, daraufhin wurde ein Teil der Sterilgutaufbereitung sofort stillgelegt.
Welche Ursache die Panne hat, ist noch nicht bekannt. Ebenso ist offen, wie lange die Abteilung stillgelegt und damit der Operationsbetrieb weitgehend lahmgelegt bleibt. Städtischen Kreisen zufolge sind bislang keine Patienten zu Schaden gekommen. Nach SZ-Informationen mussten wegen des Hygieneskandals aber festeingeplante Operationen abgesagt werden. Auch Krebspatienten sollen davon betroffen sein.
Es sei kein Fall bekannt, bei dem Menschen durch den Hygienemängel zu Schaden kamen, gab die Stadt München bekannt. Um den Normalbetrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen, hat das Klinikum externe Berater beauftragt.