Nur rund neun Monate liegt der symbolische Spatenstich für das „Junge Wohnen“ in Unterföhring zurück; auf dem Grundstück der Isaraustraße 25 war damals kaum mehr zu sehen gewesen als Schüttgut und Schneereste. Daran erinnert sich auch Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU). „Hier war nur eine Fläche – jetzt sind hier fertige Neubauten.“ Im Dezember rammte er die Schaufel in den gefrorenen Boden, mittlerweile sind die Wege gepflastert und die Randstreifen bepflanzt. In der Außenanlage vor den neuen Wohnbauten hat der Rasen zu wachsen begonnen.
Die beiden weiß-braunen Häuser wurden speziell für junge Menschen wie Azubis und Berufseinsteiger aus der Gemeinde errichtet. Auf zwei Stockwerken verteilen sich acht Wohnungen mit anderthalb Zimmern und 48 Quadratmetern Wohnfläche. In den Räumen ist es hell, es riecht nach Holz. Einbauküchen sowie Schränke, Sanitäranlagen, einige Lampen und sogar Spiegel sind bereits installiert. Statt eines Kellers dienen kleine Gartenhäuschen als Abstellräume. Weiterhin umfasst die auf fast tausend Quadratmetern Grund an der Isaraustraße errichtete Wohnanlage Fahrradständer und vier Pkw-Stellplätze. Wärme und Energie liefern eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und ein Geothermie-Anschluss.
Beim Bau setzte die Gemeinde auf Holzmodule, um Kosten und Bauzeit zu sparen. So können die Wohnungen zu einer sozialverträglichen Kaltmiete von 14,50 pro Quadratmeter angeboten werden. 3,1 Millionen Euro hat die Gemeinde investiert. 2018 hatte sich der Unterföhringer Gemeinderat auf Antrag der CSU erstmals mit der Idee befasst, speziell für junge Unterföhringer zu bauen. Konkrete Züge nahm das Vorhaben aber erst an, als sich die Gemeinde Ende 2021 auf die endgültige Planung festlegte und Mitte 2022 die Zimmerei Stark aus dem schwäbischen Landkreis Donau-Ries mit dem Projekt betraute.
Im Februar waren die ersten vier fertigen Wohnungsmodule per Schwerlasttransport in Unterföhring angeliefert worden; das zweite Haus folgte im April. In dieser Zeit hatte sich der Gemeinderat auch auf die Konditionen für die Vermietung geeinigt: Bewerberinnen und Bewerber dürfen zum Zeitpunkt des Antrags maximal 25 Jahre alt sein und müssen seit mindestens fünf Jahren ihren Hauptwohnsitz in Unterföhring haben. Auch sind die Mietverhältnisse auf maximal acht Jahre befristet.
Laut Bürgermeister Kemmelmeyer sind bei der Gemeinde insgesamt 40 Bewerbungen eingegangen. Der Wohnungs- und Sozialausschuss entschied im September, welche acht Bewerber in das „Junge Wohnen“ an der Isaraustraße einziehen dürfen. Frühester Einzugstermin ist voraussichtlich 1. Dezember.