Die Pullacher Josef-Breher-Mittelschule wird neu gebaut werden - möglicher weise aber nicht in Pullach, sondern bei den Nachbarn in Baierbrunn. Wie in den Sitzungen beider Gemeinderäte am Dienstag öffentlich gemacht wurde, verhandeln beide Kommunen bereits seit geraumer Zeit über einen ungewöhnlichen Deal, der insbesondere Pullach aus der Klemme helfen könnte. Kern des in Erwägung gezogenen Abkommens ist die Bereitstellung eines Grundstücks beim Wirthsfeld, auf das Baierbrunn eigentlich eine neue Grundschule hatte bauen wollen. Nachdem diese Pläne aus finanziellen Erwägungen kürzlich in die Schublade gelegt wurden, hatte Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) die Idee, diesen Umstand für die Mittelschulpläne zu nutzen.
Der Ausgang weiterer Gespräche wird dabei über beide Gemeindegrenzen hinaus mit großem Interesse verfolgt werden, besuchen doch auch Kinder und Jugendliche aus Grünwald, Straßlach-Dingharting und Schäftlarn die Josef-Breher-Mittelschule. Bevor aber Nägel mit Köpfen gemacht werden könnten, wird die Gemeinde Pullach auf eigene Kosten prüfen lassen, ob der Zuschnitt der Schule, deren pädagogisches Raumkonzept die externe Schulberaterin Andrea Lehner entworfen hat, tatsächlich auf der Fläche zwischen Sport- und Bürgerzentrum sowie dem Fußballplatz in Baierbrunn verwirklicht werden kann. Der Vorteil für die Gemeinde Pullach läge auf der Hand: Statt mitten im Ortszentrum auf engem Raum eine neue Grund- und Mittelschule platzieren zu müssen, könnte sie Letztere auslagern und bekäme ein wenig Luft im Ringen um jeden Raummeter.
"Wir zahlen immer mit, ob die Schule in Pullach oder bei uns gebaut wird", sagte Baierbrunns Bürgermeister Wolfgang Jirschik (ÜWG). Wenn die Mittelschule in Pullach am bisherigen Standort neu gebaut würde, müssten provisorische Schulcontainer angeschafft werden, was die Kosten in die Höhe triebe, sagte Jirschik.