Sie werden dringend gebraucht - und sollen in jedem Fall östlich der Adalperostraße gebaut werden: 68 Seniorenwohnungen. Die Gemeinde Ismaning wird dafür laut aktueller Kostenberechnung 32,4 Millionen Euro in die Hand nehmen. Errichtet werden die viergeschossigen Häuser in Holzbauweise von einem Generalübernehmer. Wie in der Kommune üblich soll der Neubau klimafreundlich gestaltet werden und eine Photovoltaikanlage bekommen.
In den hohen Ausgaben enthalten ist bereits ein Risikozuschlag, weil man nicht weiß, wie sich die Preise im Bausektor weiter entwickeln werden. Doch nicht nur diese Unsicherheit treibt die Kommunalpolitiker um. Auch die Berliner Haushaltskrise könnte nach den Worten von Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) erhebliche Auswirkungen auf das Projekt haben. So sei es unklar, ob einige Förderprogramme, etwa jenes für klimaschonende Neubauten, angesichts der fehlenden Milliarden im Etat der Ampel-Koalition überhaupt noch angezapft werden könnten, sagte Greulich am Donnerstagabend im Gemeinderat.
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Wenn staatliche Zuschüsse auf der Kippe stünden, dann "müssen wir Einsparungen vornehmen", so der Bürgermeister. Realisiert werden soll der Neubau von seniorengerechten Wohnungen dennoch - dann solle geschaut werden, "dass man nicht das Teuerste nimmt", so CSU-Gemeinderätin Petra Apfelbeck. Zuvor hatte Greulich bereits angekündigt, künftig auch immer die kostengünstigste Variante von der Verwaltung ausarbeiten zu lassen - für den Fall, dass die Zuschüsse versiegen.
Bereits bei der Planung der Anlage hat die Gemeinde die Regierung von Oberbayern eingebunden, um Zuschüsse aus dem Kommunalen Wohnraumförderungsprogramm zu erhalten, mit dem der Freistaat Gemeinden und Städte bei der Schaffung von erschwinglichem Wohnraum unterstützt. "Zum Glück ist dieses verlängert worden", befand Greulich, denn ohne das ginge angesichts steigender Baupreise überhaupt nichts mehr. "Da fragt man sich, wie wir überhaupt noch Wohnungen bauen sollen. Es bleibt ein Höchstmaß an Sorge", so der Bürgermeister.
Laut Greulich verfügt Ismaning durch seine vorausschauende Grundstückspolitik zwar über gemeindeeigene Flächen, auf dem erschwingliche Wohnungen errichtet werden könnten, doch auch für die in der Vergangenheit finanziell gut aufgestellte Kommune steigen wie überall die Kosten. "Wir haben ähnlich wie der Landkreis kein Einnahme-, sondern ein Ausgabenproblem", sagte der Bürgermeister. Greulich hält deshalb bei der Ausarbeitung des Haushaltsplanes für 2024 einige Sparrunden für nötig.