Balkonkraftwerke, Photovoltaik auf dem Dach, drei mögliche Windräder und Solarzellen über den Parkplätzen und auf den Tennishallen am Sportpark: Mit diesen Bausteinen will Ismaning zusätzlich zur klimafreundlichen Versorgung mit Geothermie und Wasserkraft die Energiewende schaffen. Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung auf diesen Weg verständigt.
Was die Flächen für Rotoren angeht, will die Kommune mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) ins Gespräch kommen. Bekanntlich erschwert die Nähe zum Flughafen im Erdinger Moos gerade den Orten im nördlichen Landkreis München die Planung. Erst Anfang Mai hatte die Nordallianz, ein Zusammenschluss von acht Städten und Gemeinden im Kreis München und im Freisinger Land, eine entsprechende Resolution verabschiedet. Die Intention: eine klare Aussage darüber zu erhalten, wann und wie mit allen Anlagenschutzbereichen für den Flughafen München, den Flugplatz Schleißheim und den damit zusammenhängenden planerischen Vorgaben für den Großraum umgegangen werden soll.
Die DFS und ihre Gesellschafter werden darin aufgefordert, die Anlagen zur Flugsicherung - vergleichbar mit denen an den anderen großen deutschen Airports - auf den neuesten Stand der Sicherheitstechnik zu bringen und zumindest aktualisierte Berechnungen der erforderlichen Sicherheitsbereiche vorzunehmen. Ziel der Nordallianz ist nach eigenen Angaben, den bisher erschwerten und zum Teil ausgeschlossenen Bau von Windkraftanlagen im Umkreis der Flughäfen zu ermöglichen. Ismaning wird auf Antrag von Grünen, CSU und FDP im Gemeinderat die DFS nun noch einmal um eine Stellungnahme bitten, wie Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) zusagte. Sobald es belastbare Aussagen der DFS gibt, soll nach Beschluss des Gremiums ein konkreter Fahrplan zur Umsetzung der Windradpläne präsentiert werden.
Klare Regeln sollen Wildwuchs verhindern und das Ortsbild schützen
Ähnlich verhält es sich mit einem fraktionsübergreifenden Antrag von SPD und Freien Wählern zur Nutzung der Parkplätze am Sportpark für Photovoltaikanlagen und die von der CSU vorgebrachte Anregung, die Dächer und Wände der dortigen Tennishallen mit Kollektoren auszustatten. Inwieweit dies umsetzbar ist, wird die Gemeindeverwaltung prüfen.
Weitaus konkreter ist der Rahmen, mit dem es Hausbesitzern in der Gemeinde möglich sein soll, Balkonkraftwerke und Photovoltaikanlagen zu installieren. Damit es keinen Wildwuchs gibt und die Ismaninger nicht um ihr Ortsbild fürchten müssen, wird die Ortsgestaltungssatzung geändert und um klare Vorgaben für Solar- und Photovoltaikanlagen ergänzt. Geregelt wird zudem die Anbringung von Modulen an Balkonen. Diese müssen senkrecht installiert werden und sollen in Mehrfamilienhäusern grundsätzlich einheitlich ausfallen, was Größe, Art und Farbe angeht. Der Gemeinderat stimmte dem Papier mehrheitlich zu, nur Christina Risinger von den Grünen sah in einigen der Kriterien eine Erschwernis für die Bürger.