Pendler, die im Münchner Norden mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, müssen künftig noch mehr Geduld aufbringen. Nach der Ausdünnung des Fahrplans der U-Bahnlinie 6 zwischen Garching-Forschungszentrum und Fröttmaning an Samstagen gibt es schon bald auch Änderungen bei der Buslinie 231 zwischen Ismaning und Studentenstadt. Von Rosenmontag, 3. März, an gilt auf der Strecke in Ferien nur noch ein 20-Minuten-Takt. Grund dafür sind Sparmaßnahmen des Landkreises München.
Aktuell verkehren die Busse, die zahlreiche Fahrgäste für ihren Weg etwa zum Agrob-Medienpark oder zu einem der zahlreichen Unternehmen in Unterföhring und Ismaning nutzen, unter der Woche in der Zeit von 6 Uhr und 21 Uhr alle zehn Minuten, davor und danach gibt es einen 20-Minuten-Takt. Künftig werden jeweils in den Ferien den ganzen Tag über Fahrten eingespart, wie der Ismaninger Rathauschef Alexander Greulich (SPD) nun in der Bürgerversammlung mitteilte. Das sei wenig erfreulich für die Gemeinde, sagte er, verwies aber darauf, dass die Ausdünnung der Taktung wegen des Haushaltslochs im Landkreis erforderlich sei.

In der Nachbarstadt Garching gibt es bereits seit Mitte Dezember ein abgespecktes Angebot auf der U-Bahnlinie 6, das allerdings nicht nur in den Ferien gilt, sondern an den Samstagen greift. Nach dem jüngsten turnusmäßigen Fahrplanwechsel verkehren die Züge der U 6 zwischen Forschungszentrum und Fröttmaning statt im Zehn-Minuten-Takt nur noch alle 20 Minuten. Ausnahmen gibt es nur bei Spielen in der Fröttmaninger Arena und während der Wiesn. Auch hier haben die Sparbemühungen des Landkreises den öffentlichen Nahverkehr getroffen.
Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ hat auf diese Neuerung bei der U 6 mit deutlicher Kritik reagiert. Dessen Sprecher Andreas Barth prophezeite, dass gerade samstags die Menschen wieder vermehrt aufs Auto umsteigen würden, wenn es nach München zum Shoppen und mit den Einkäufen wieder zurückgeht. Da müsse sich der Landkreis München schon fragen lassen, wie er so die viel beschworene Verkehrswende erreichen wolle, so Barth.
Der Betrieb der U-Bahn kostet den Landkreis laut den Planzahlen für 2025 gut zehn Millionen Euro im Jahr, die Tramlinie 25 nach Grünwald schlägt mit circa 3,3 Millionen zu Buche.