Ismaning:Schmuser im Rathaus

Ismaning: Der "Knaller Max" hätte einen Einakter parat.

Der "Knaller Max" hätte einen Einakter parat.

(Foto: privat/oh)

Der "Knaller Max" weiß, wo in Ismaning die Missgunst herrscht

Wenn er ans Rednerpult tritt, schnauft die Ismaninger Kommunalpolitik noch einmal tief durch: Seit Jahrzehnten ist der "Knaller Max" alias Max Eisenreich als scharfzüngiger Autor bei den Bierfesten der Gemeinde unterwegs, lange Jahre als Gast bei den Freien Wählern, seit einiger Zeit bei der CSU. Wer sich in seinen Singspielen - hochkarätig besetzt mit Talenten aus dem Bauerntheater - wiedererkennt, der weiß, er ist wer im Ort.

SZ: Hatten Sie für Ihre Krüglrede schon einiges an Schmähmaterial gesammelt?

Max Eisenreich: Nein, weil es dann doch sehr enttäuschend ist, wenn es nichts wird und es braucht viel Zeit, wenn es etwas Gescheites werden soll.

Das öffentliche Leben ruht weitgehend seit einem Jahr. Aus welchen Quellen schöpft man jetzt Verwertbares für ein Derblecken?

Bei den Gemeinderäten und Bürgermeistern, wo Missgunst und Ausbremsen sehr gepflegt wird. Besonders in Ismaning unter den konservativen Fraktionen gibt es immer etwas zum Grinsen und Ausspielen.

Welchen Scherz hätten Sie heuer zu gerne gemacht?

Das Schmuse-Verhältnis zwischen dem Ersten und Zweiten Bürgermeister, das warme Umgehen der Fraktionen von SPD und Freien Wählern schreit nach einem Einakter!

Können sich die üblichen Verdächtigen jetzt entspannt zurücklehnen, weil sie heuer nicht durch den Kakao gezogen werden, oder werden ihre Verfehlungen bei Ihrer Krüglrede 2022 in einer Zwei-Jahres-Abrechnung gewürdigt?

Meistens sammelt sich in zwei Jahren eine Menge Stoff an "Verfehlungen" an. Die Gemeinderäte stehen fast alle im öffentlichen Leben, bekleiden Posten in den Vereinen und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Beim Derblecken ist es aber wichtig, dass keine altbackenen Themen immer wieder aufgewärmt werden.

Wer hätte heuer das größte Potenzial für ein Derblecktwerden gehabt und weswegen?

Wie gesagt, der erste und zweite Bürgermeister, der greise Professor Druide, die jungen Räte und eventuell Personen aus der Verwaltung.

Verfassen Sie doch bitte ein kurzes Derblecken auf diese Person.

Auffallend ist, dass die jetzige Führung nicht den Tatendrang der Neunzigerjahre besitzt. Damals schoben Bürgermeister und Bauamtsleiter enorm an! Darum geht es uns Ismaningern heut sehr gut. Aber warum sollen die sich heute den Haxen ausreißen, wenn sich dann doch der alte Druide mit erhobenem Zeigefinger gegen jeden Schwung und Elan dagegen einbringt.

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