Ismaning:Protest gegen Gassi-Verbot

Lesezeit: 1 min

Daumen nach unten: Elmar Neitzert und Stephanie Kreuzhage halten es für weit überzogen, dass die Gemeinde Hunde wie ihren Caito vom Gelände am Ismaninger Eisweiher verbannt. (Foto: Privat)

Hundehalter sehen sich durch Regelung am Eisweiher diskriminiert

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Für Elmar Neitzert und Stephanie Kreuzhage stellt das Gassi-Verbot am Ismaninger Eisweiher eine Diskriminierung dar. In den vergangenen Wochen haben die beiden 140 Unterschriften von Gleichgesinnten gesammelt und die Listen der Gemeinde übergeben - mit dem Ziel, dass der Gemeinderat seinen Beschluss vom Dezember revidiert und die Verbotsschilder abgebaut werden.

Dabei gilt das Verbot bereits seit vielen Jahren, wie das Rathaus in der Sitzung Anfang Dezember mitgeteilt hatte. Schilder rund um das Gewässer aber verdeutlichen diese Regel neuerdings - und stoßen bei Hundehaltern auf wenig Gefallen. CSU-Gemeinderätin Petra Apfelbeck hatte schon in der Sitzung kritisiert, dass damit Hundehalter diskriminiert würden. Sie plädierte für eine Erlaubnis, Hunde im Herbst und Winter an der Leine um den See führen zu dürfen. Neitzert und Kreuzhage sehen das genauso. Mit den 140 gesammelten Unterschriften im Rücken beantragen sie einer Aufhebung der "Komplett-Sperrung" von Wegen und Anlagen am Eisweiher.

Die Grünanlagen rund um den Eisweiher seien ein von allen Bürgerinnen und Bürgern geschätztes Naherholungsgebiet. Auch bei Hundebesitzern sei das Gelände beliebt. Der Weg zwischen Eisweiher und Taxet stelle die einzige direkte Verbindung dar, um zu den Kleingartenanlagen oder dem Festplatz zu kommen und sei als Fuß- und Radweg gemäß Straßenverkehrsordnung ausgewiesen, heißt es in der Begründung.

Überhaupt seien die Verbotsschilder nicht gerechtfertigt, da sie einen großen Teil der Bürger "unverhältnismäßig beschränken". Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verlange, dass jede Maßnahme öffentlichen Handelns geeignet, erforderlich und angemessen sein müsse. "An allen drei Voraussetzung fehlt es in diesem Zusammenhang." Neitzert und Kreuzhage erinnern daran, dass Gänse, Enten und Katzen stärker zur Verunreinigung beitrügen. Es hätte gereicht, Schilder mit "Hier kein Hundeklo" und einen Beutelspender aufzustellen. Die Nachteile stünden "völlig außer Verhältnis zu den angestrebten Vorteilen", so die Initiatoren der Unterschriftensammlung.

© SZ vom 12.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: