Veranstaltungstipp:Drei besondere Tage im Schlosspark

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Der Mähroboter im Schlosspark Ismaning gehörte im Jahr 2021 zu einer Kunstaktion von Tornike Abuladze. (Foto: Florian Peljak)

Rund um die Ismaninger Museen findet an diesem Wochenende das Kulturfest der Gemeinde statt - mit Live-Auftritten, Führungen und Bewirtung.

Von Udo Watter, Ismaning

Aus Sicht des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds gehört Ismaning im Gegensatz zur Nachbargemeinde Unterföhring zwar nicht mehr zur urbanen M-Zone, das heißt aber nicht, dass sich hier Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Im Gegenteil: Das einstige "Krautdorf" ist nicht nur überregional relevanter Medienstandort, sondern auch eine lebendige Gemeinde mit rund 18 000 Einwohnern und ein Kultur-Hotspot. In dieser Hinsicht sticht besonders der Schlosspark heraus mit dem Kallmann-Museum, der Galerie im Schlosspavillon und dem Schlossmuseum. Und dort ist an diesem Wochenende mal wieder ordentlich was geboten: "Die Kultureinrichtungen in unserer Gemeinde präsentieren drei ganz besondere Tage im Schlosspark Ismaning. Unsere historische Schlossanlage bietet dafür eine außergewöhnliche Kulisse", preist Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) das Ismaninger Kulturfest an.

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Los geht's an diesem Freitag, 9. September. Museen und Galerie haben bei freiem Eintritt schon von 14.30 Uhr an geöffnet, um 17 Uhr starten die kulinarischen und musikalischen Angebote: Zum Auftakt spielen Matthias Well (Geige) und Vladislav Cojocaru (Akkordeon) von der Musikschule Ismaning. Die Bewirtung findet an verschiedenen Standorten im Park statt - die Palette reicht von bayerischen Burgern über schwäbische Maultaschen bis hin zu Crêpes und süßen Waffeln am Stiel. Beim Getränkeangebot dürfen natürlich nicht die unter- und obergärigen Erzeugnisse lokaler Provenienz fehlen: Es gibt Ismaninger Helles, Ismaninger Weißbier und Ismaninger Festbier. Von 18 Uhr an steht die Galerie im Schlosspavillon im Mittelpunkt, die gerade ihr 40-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsausstellung feiert. Um 20 Uhr übernimmt das Ismaninger Blechbläser Ensemble die musikalische Gestaltung. Das Veranstaltungsende ist auf 23 Uhr angesetzt.

Am Samstagmittag geht es zur Mittagsstunde weiter. Besonders interessant: Von 13 bis 17 Uhr sind die historischen Säle im Schloss, das ja heute als Rathaus fungiert, zur Besichtigung geöffnet. Von 14 bis 17 Uhr wird zudem ein Spiele-Programm für Kinder ab 5 Jahren auf der Wiese vor dem Schlosspavillon angeboten.

"Wir planen für schönes Wetter. Es wird jetzt nicht drei Tage durchregnen."

Um 15 Uhr wird im Schlossmuseum Ismaning die Ausstellung "Auge in Auge mit der herzoglichen Familie von Leuchtenberg" eröffnet. Zu sehen sind dort Druckgrafiken und historische Kostüme. Die Leuchtenbergs sind eng mit der Geschichte des Ortes verbunden: Es war Napoleons Stiefsohn Eugène de Beauharnais, der mit seiner Gattin Auguste Amalie 1816 das Ismaninger Schloss erwarb und ein Jahr später den Titel "Herzog von Leuchtenberg" vom bayerischen König Maximilian I. Joseph erhielt. Die Exponate stammen aus der Grafischen Sammlung Helmut Friedl aus Pfreimd (wie Ismaning ein Ort, an dem die Leuchtenbergs Spuren hinterlassen haben) und werden ergänzt mit historischen Kostümen von Nathalie Harran vom Atelier La Dame d'Atours. "Getreu ihrem Motto ,Über Kleider zu sprechen, heißt Geschichte zu erzählen‛ präsentiert die französische Historikerin und Kostümbildnerin Nathalie Harran eine speziell auf Ismaning abgestimmte Kollektion ihrer Kostüme und Accessoires", erklärt Christine Heinz, die Leiterin des Schlossmuseums. Helmut Friedl und Madame Harran werden bei der Ausstellungseröffnung anwesend sein.

Nathalie Harran zeigt im Schlossmuseum eine Kollektion ihrer historischen Kostüme und Accessoires (hier "Robe Noir"). (Foto: Veranstalter)

Wie Kunst aktuell entsteht, darf man dann von 16 Uhr an beobachten: Veronika Schattenmann präsentiert vor dem Schlosspavillon eine Mal-Performance. Von 18 bis 21 Uhr erklingt Musik im Park mit Alosha Uysal (Saxophon) und Simon Harscheidt (Gitarre) von der örtlichen Musikschule.

Natürlich ist der Erfolg eines solchen Festes auch vom Wetter abhängig und da sind die Aussichten nicht allzu sonnig. "Wir planen für schönes Wetter. Es wird jetzt nicht drei Tage durchregnen", sagt Christa Scharl von der Gemeindeverwaltung. Das heiße natürlich nicht, dass man möglichen Regen nicht auf dem Schirm habe. Veranstaltungen könnten etwa kurzfristig in die Museen verlegt werden. Und zur Not müsse man halt mal kurzfristig improvisieren und die Besucher müssten sich unterstellen. Generell erwartet sie eine positive Resonanz: "Das Fest wird normal gut angenommen. Und die Besucher verteilen sich ganz gut über die drei Tage."

Ein sonniges Zeitfenster wäre freilich vor allem am Sonntagvormittag wünschenswert, wenn von 11 Uhr an das Weißwurstfrühstück mit musikalisch-kultureller Begleitung durch "Boarisch Kraut" und die Ismaninger Goaßlschnalzer stattfindet. Ansonsten können die Besucher auch am Sonntag wieder die historischen Säle im Schloss besichtigen, für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren gibt es eine Museums-Rallye und zudem werden Stelzengeher im Schlosspark wandeln. Ins Kulturfest eingebettet ist diesmal auch die Ehrung der Gemeinde für besondere Verdienste in der Hainhalle, die um 13 Uhr beginnt. Von 15 Uhr an werfen überdies die Verantwortlichen des Kallmann-Museums, das heuer sein 30-Jähriges feiert und bei dem diverse Umbauarbeiten anstehen, noch einen "Blick in die Zukunft des Museums". Aktuell ist dort die formidable Ausstellung "Kaleidoskop Expressionismus" zu sehen. Gegen 18 Uhr beginnt das Ismaninger Blasorchester zum musikalischen Ausklang aufzuspielen, gegen 22 Uhr soll das Kulturfest schließlich zu Ende gehen. Da dürfen die feierfreudigen Ismaninger dann so langsam mal anfangen, sich gute Nacht zu sagen.

Weitere Informationen zum Programm gibt es unter https://ismaning.de .

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