Ismaning:Ismaning will FOS/BOS

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Ismaning bewirbt sich um eine neue Lernlandschaft. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Gemeinde bewirbt sich um die nächste weiterführende Schule

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die Gemeinde Ismaning will ihr Schulangebot komplettieren. Eine Realschule hat die Kommune schon, ebenso eine Mittelschule, Grundschulen sowieso. Im September soll schließlich auch das neue Gymnasium mit dem Umzug ins eigene Schulhaus vollständig Fahrt aufnehmen. Doch das ist den Ismaningern nicht genug: Die Gemeinde bewirbt sich nun zusätzlich offiziell beim Landratsamt um die Ansiedlung einer Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS).

Der Bedarf für eine FOS/BOS im Landkreis ist da, da sind sich die Ismaninger Kommunalpolitiker einig und dürften auch bei ihren Kollegen in anderen Kommunen wenig Widerspruch ernten. Bislang gibt es landkreisweit nur eine solche Einrichtung, die FOS/BOS in Unterschleißheim, die gut 800 Schüler besuchen. Den Prognosen zufolge wird diese Zahl bald steigen - und wo wäre ein geeigneterer Standort für eine weitere FOS/BOS als in Ismaning? So argumentierte zumindest Bürgermeister Alexander Greulich.

Der Norden wächst

Schließlich wachse der Norden des Landkreises am raschesten, insbesondere in Sachen Schülerzahlen an der Realschule. Die Gemeinde Ismaning liege verkehrsgünstig gut angebunden für die umgebenden Nachbarn. Zudem biete sie sich als etablierter Standort der Johann-Andreas-Schmeller- Realschule an, um gleich auch eine weiterführende Ausbildungsmöglichkeit für die Schüler anzusiedeln. Auf diese Weise könnten diese, so sie es wünschen, auch nach ihrem Realschulabschluss weiterhin wohnortnah unterrichtet werden.

"Es ist wichtig, dass wir zügig weiter machen mit unserem Schulangebot", bekräftigte Gemeinde- und Kreisrätin Johanna Hagn (SPD). Die FOS/BOS sei ein wichtiges Angebot, in Unterschleißheim herrsche Riesenandrang. Auch für eine weitere Oberschule im Osten des Landkreises, für die der Aschheimer Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) seine Gemeinde bereits ins Spiel gebracht hat, sieht Hagn ausreichend Nachfrage.

Hat die Bewerbung der Ismaninger im Kreis Erfolg, würde die Gemeinde eine Zweckvereinbarung mit dem Landkreis anstreben. Ismaning müsste dann ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen, "der Bau ist dann Landkreissache", betonte Hagn. Als möglicher Standort könnte ein Grundstück unweit der neuen Turnhalle für das Gymnasium in Frage kommen, die gerade in Planung ist.

Den Grundsatzbeschluss zur Bewerbung fassten die Gemeinderäte schließlich einstimmig und ohne Diskussion. Rudi Essigkrug (FWG) konnte sich dabei nicht verkneifen, an die Standortdiskussion beim Gymnasium zu erinnern. Damals hatten sich Ismaning und Unterföhring als Konkurrenten um die Schule beworben. Bei der Abstimmung im Kreistag fiel die Entscheidung mit einer Stimme Vorsprung zugunsten Ismanings aus. Damals, so Essigkrug, habe man Unterföhring geraten, sich doch zum Ausgleich gleich um die FOS/BOS zu bewerben. Das aber wollte die Mediengemeinde nicht. Es wäre doch aus Ismaninger Sicht schön, scherzte Essigkrug, wenn man nun auch noch die FOS/BOS vor dem Nachbarn bekommen würde.

© SZ vom 29.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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