Seine Zeichnungen sind von großer künstlerischer Ausdruckskraft und beeindruckender handwerklicher Qualität. Aus einem Geflecht von hauchfeinen Strichen und kraftvollen Schraffuren, die von den zartesten Grautönen bis zum satten Schwarz gehen, entwickelt der Künstler, Grafiker und Illustrator Manfred Popp seinen Kosmos. Die Galerie im Schlosspavillon, die bereits 1986 zum ersten Mal eine umfassende Werkschau Popps in Ismaning zeigte - damals standen farbintensive Acrylbilder, oft in Kombination mit collagierten Elementen im Mittelpunkt - ist nun erneut Ausstellungsort seiner versierten Arbeiten.
An diesem Freitag ist die Vernissage der Werkschau "Schwarz auf Weiß - Zeichnungen und Collagen von Manfred Popp", Beginn 19 Uhr. Inzwischen bevorzugt der Künstler die leisen Töne. "Reduziert auf die Kraft der Linie hat Popp mit seiner Art der Zeichnung eine unverwechselbare Handschrift entwickelt, die dem Betrachten Raum gibt für eigene Träume und Fantasien", erklärt Gisela Hesse, die Leiterin der Galerie. "Feine einsprengte Farbelemente bereichern seine freien Abstraktionen. Das rhythmisch bewegte Lineament lässt an Naturformen denken und weckt Assoziationen an wuchernde Pflanzenstrukturen, kantigen Gesteinsformationen, fantastische Lebe wesen oder erdachte Landschaftsräume." In Ismaning wird auch ein Werk zu sehen sein, das speziell für die Ausstellung geschaffen wurde. "Seismografen der Erinnerung" nennt Popp das sieben Meter lange, mit Zeichnungen bedeckte Papierbanner, das den zentralen Raum der Galerie überspannt. Collagen, in denen sich Fragmente seiner Entwürfe und zerschnittene Papierschablonen zu einer neuen, rätselhaften Bildwelt verbinden, ergänzen die Werkschau.
Die Ausstellung dauert von 17. Mai bis 14. Juli. Geöffnet ist die Galerie im Schlosspavillon, Schloßstraße 1, Ismaning, dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17 Uhr, Telefon 089/96 68 52.