Im nächsten Jahr soll es losgehen - zumindest mit der konkreten Planung für die notwendige Erweiterung des Ismaninger Gymnasiums. Hintergrund ist die Rückkehr zum G 9 und der damit verbundene Anstieg der Schülerzahlen. Allein in Ismaning muss nach Angaben des Landkreises München mit einem zusätzlichen Bedarf für 125 Schülerinnen und Schülern gerechnet werden, wie es in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend hieß. Es braucht also Räumlichkeiten für weitere fünf Klassen. Darüber hinaus zeichnet sich laut Prognosen der Kommune bereits jetzt ab, dass das Gymnasium vom Schuljahr 2025/26 fünfzügig sein muss, um keine Kinder und Jugendlichen aus der Gemeinde abweisen zu müssen. Sobald der erste Jahrgang durch die Umstellung von acht auf neun Jahren die 13. Klasse erreicht, würde der Bedarf gemäß Hochrechnung auf zehn bis elf zusätzliche Klassen steigen.
Große Nachfrage von Eltern und Schülern
Dass das ISGY, wie sich die Schule nennt, ein solches Erfolgsmodell ist, darüber freuen sich Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) und der Gemeinderat. Auf der anderen Seite bedeutet dies allerdings auch, dass weiter viel Geld in die Hand genommen werden muss, um den Ansprüchen zu genügen. Weil aber auch in Ismaning die Corona-Krise auf die Finanzen durchschlägt, haben sich die Lokalpolitiker darauf geeinigt, in Abschnitten zu planen und Stück für Stück zu vergrößern. Damit auf dem Grundstück überhaupt eine Erweiterung realisierbar ist, müssen die Fluchtwege neu geordnet und das einstige Tagungshotel abgerissen werden. Das soll laut Gemeinderatsbeschluss erst 2023 erfolgen; die Planung für die Erweiterung jedoch muss bereits bis Ende nächsten Jahres stehen, um an eine staatliche Förderung für Umbau und Erweiterung zu kommen. Ist diese Zusage da und weiß die Gemeinde, wie hoch die Zuschüsse ausfallen, könnten die Bagger anrollen. "Wir hätten damit etwas Zeit zum Durschnaufen", warb Greulich um Zustimmung des Gremiums.
Darüber hinaus überlegen die Ismaninger, in einem zweiten Bauabschnitt auch die beengten Platzverhältnisse in der Mensa zu beseitigen. Schon heute müssten die Schülerinnen und Schüler in Schichten essen, was nicht nur an den Corona-bedingten Hygienevorschriften liegt, sondern auch an der großen Nachfrage nach warmen Speisen, wie der Bürgermeister sagte. Deshalb müsse in Zukunft nicht nur die Zahl der verfügbaren Klassenzimmer auf bis zu 14 Räume erhöht werden, auch ein weiterer Mehrzweckraum sei nötig, der dann für die Mittagszeit genutzt werden könne. Das geht aus einer Machbarkeitsstudie hervor. Diese rät dem Gemeinderat überdies, bei der Erweiterung des Gymnasiums auf Synergien beim Abbruch zu setzen. So könnte etwa der Keller des Tagungshotels direkt unter dem Erweiterungsbau erhalten bleiben, was die Ausgaben für den Abbruch des alten Gebäudes schmälern würde.
Sollten die Schülerzahlen weiterhin so stark steigen, könnten in fernerer Zukunft weitere Bauabschnitte für die Vergrößerung des Schulkomplexes folgen. "Dann muss natürlich in die Höhe und in alle Himmelsrichtungen gedacht werden", so der Bürgermeister. Diese Entscheidungen müssten aber wohl erst nachfolgende Gemeinderatsgenerationen fällen.